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Diskurs

Zoran Terzić

Idiocracy

„Es gibt zu viele Idioten auf dieser Welt“, schrieb einmal Frantz Fanon und fügte sofort hinzu, dass er einen Beweis schuldig sei. Denn die Kriterien dafür, warum man jemanden für einen Idioten hält, variieren stark. Aus der Ferne sehen alle Idioten gleich aus. Nähert man sich, entdeckt man Überraschendes: sich selbst. Der Idiot, ob als ‚hirnloser‘ Naivling, Anti-Held, „großer Blonder mit dem schwarzen Schuh“ oder als kultischer Untergänger eines konsumgetränkten Alltags, interpretiert die Welt nicht erst, bevor er sie verändert....
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Dieter Mersch

Digital Disrupture

Theorien des Digitalen beziehen ihre Konjunktur aus einer zweideutigen Lage. Zum einen besitzen sie ihre Herkunft in den Visionen und Utopien der gegenkulturellen Aufklärung der 1970er Jahre, aus denen nicht nur der Personal-Computer, sondern auch die Medienwissenschaften und Medientheorien hervorgegangen sind, die den digital disrupture theoretisiert und unter Reflexion gestellt haben und nach deren Diagnose wir vor einer ebenso nachhaltigen Zäsur stehen wie die frühe Neuzeit mit der Erfindung des Buchdrucks. Alle Zeichen und Inhalte bisheriger Kulturen stehen damit auf dem Prüfstand, werden transformiert und von einer Entwicklung überholt, deren weitere Dynamik kaum absehbar ist. Die mit der Digitalisierung verbundene technologische Wende, so die allgemeine Analyse, werde alle Lebensverhältnisse dermaßen verändern und von Grund auf durchschütteln, dass mit Marshall McLuhan und dessen zusammen mit Quentin Fiore verfassten Buch, dessen Titel ironischerweise nicht lautet: The Medium is the Message, sondern The Medium is the Massage, von einer gründlichen ›Massage‹ des gegenwärtigen...

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Sina Dell’Anno

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    Analysen und Kritik moderner Ökonomie, deren Wissenschaft und Legitmation im Zeitalter der Finanzialisierung

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Johannes Binotto

Der Zähmung widersprechen

Von der Zähmung zu sprechen und ihr zu widersprechen muss damit anfangen, das Wort selbst zum Reden zu bringen. »Zahm« – der rätselhafte Ausdruck geht auf dieselben sprachgeschichtlichen Wurzeln zurück wie die Wörter »Damm« und »Zimmer«. Das Zähmen, so macht die Etymologie damit bereits klar, ist ein Akt der Eindämmung, des Abscheidens und der Einpassung. Was einmal gezähmt wurde, hat seither einen klar begrenzten Ort, seine eigene Kammer, in die es fortan nicht einmal mehr eingesperrt werden muss, weil es das Zimmer in Form seiner Zähmung dauernd mit sich herumträgt. Der zahme Bär an der Leine des Schaustellers, wie man ihn noch Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Jahrmärkten vorführte, schien zwar auf dem offenen Dorfplatz zu stehen, steckte dabei aber doch eigentlich im grausamen Käfig seines Dompteurs, den dieser ebenso eng wie unsichtbar um ihn gezimmert hatte.

Noch suggestiver ist da das Französische, wo man das zahme Tier »animal privé«...

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Berichte aus der Fiktion
Berichte aus der Fiktion

Peter Ott

Die monotheistische Zelle oder Berichte aus der Fiktion

Ungefähr 2007 hatte ich die Idee, einen Spielfilm über eine deutsche Frau zu machen, die im Irak entführt wird. Es sollte eigentlich ein reines Kammerspiel werden, das mit zwei intradiegetischen Kameras arbeitet: einer Videokamera der Entführer, mit der sie abwechselnd ihre Geisel überwachen und Propagandavideos drehen, und der Videokamera, mit der nach ihrer Befreiung der BND-Mitarbeiter seine Befragung der Entführten dokumentiert. Der Titel sollte „Die monotheistische Zelle“ lauten und einen theologischen mit einem geheimdienstlichen Raum in Deckung bringen. Ungefähr zur selben...
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Es gibt kein absolutes Besonderes.

Rolf Bossart, Milo Rau

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