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Wissen

Der conditor der Stadt, ein Hurensohn?
Der conditor der Stadt, ein Hurensohn?

Sina Dell’Anno

Roms Mütter

Die Wunscheltern der Römer (ebenso wie die von ihnen abstammenden Mitglieder der römischen Wunschfamilie) gewinnen spätestens mit der Einrichtung des Augustus­forums eine unübergehbare Prominenz. Zentrum des lange geplanten und im Jahr 2 v.u.Z. endlich fertiggestellten Forums bildete der Tempel des Mars. Mars figurierte hier nicht nur als jener rächerische Kriegsgott (Mars Ultor), mit dessen Unterstützung der damals noch nicht so genannte Augustus in der Schlacht von Philippi die Caesarenmörder besiegt hatte. Mars ist auch, wie man niemanden zu erinnern brauchte,...
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Aktuelle Texte

Dieter Mersch

Digital Disrupture

Theorien des Digitalen beziehen ihre Konjunktur aus einer zweideutigen Lage. Zum einen besitzen sie ihre Herkunft in den Visionen und Utopien der gegenkulturellen Aufklärung der 1970er Jahre, aus denen nicht nur der Personal-Computer, sondern auch die Medienwissenschaften und Medientheorien hervorgegangen sind, die den digital disrupture theoretisiert und unter Reflexion gestellt haben und nach deren Diagnose wir vor einer ebenso nachhaltigen Zäsur stehen wie die frühe Neuzeit mit der Erfindung des Buchdrucks. Alle Zeichen und Inhalte bisheriger Kulturen stehen damit auf dem Prüfstand, werden transformiert und von einer Entwicklung überholt, deren weitere Dynamik kaum absehbar ist. Die mit der Digitalisierung verbundene technologische Wende, so die allgemeine Analyse, werde alle Lebensverhältnisse dermaßen verändern und von Grund auf durchschütteln, dass mit Marshall McLuhan und dessen zusammen mit Quentin Fiore verfassten Buch, dessen Titel ironischerweise nicht lautet: The Medium is the Message, sondern The Medium is the Massage, von einer gründlichen ›Massage‹ des gegenwärtigen...

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Es gibt kein absolutes Besonderes.

Rolf Bossart, Milo Rau

Es gibt kein absolutes Besonderes.

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  • minima oeconomica

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    Analysen und Kritik moderner Ökonomie, deren Wissenschaft und Legitmation im Zeitalter der Finanzialisierung

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  • Das Subjekt des Kapitalismus

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Aktuelle Texte

Helmut J. Schneider

Eine Phänomenologie des Mitleids

Vom Gefühl und besonders vom Leiden aus ergibt sich kein Weg zur Ethik mitmenschlichen Verhaltens. Die dominierende Gefühlsbetonung im Mitleid verwischt nach Hamburger die Tatsache, dass wir das Leiden des Anderen immer nur im Modus der distanzierten und vermittelten Vorstellung eines Als-Ob erfahren können. Mitleidend leiden wir ohne zu leiden, im Bezug auf das Leiden des Anderen ist nur Teilnahme, nicht aber identifizierende Teilhabe möglich, wie sehr Letzteres auch immer wieder suggeriert werden mag. Hamburger zitiert den Egoismus-Apologeten Max Stirner, man könne zwar nicht die Zahnschmerzen seines Mitmenschen haben, jedoch: »Ihn schmerzt sein Zahn, mich aber schmerzt sein Schmerz.« Man ist versucht, hier an Bill Clintons berühmt-berüchtigtes Bekenntnis zu erinnern, »I feel your pain« (oder Angela Merkels angesichts der leidenden griechischen Bevölkerung »blutendes Herz«). Solche emotionalen Bekundungen können selten ein »Moment des Selbstbezugs«, zugespitzt des narzisstischen Selbstgenusses oder auch Selbstmitleids, verleugnen. Dagegen wird in dem rational verstehenden Bezug der Andere...

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Deautomatisierung der poietischen Prozesse
Deautomatisierung der poietischen Prozesse

Sylvia Sasse

1988

Matthew Barney macht Kunst, indem er sich selbst am Kunstmachen hindert. So ungefähr könnte man die Produktionslogik seiner Aktionsserie Drawing Restraint zusammenfassen. Ganz ähnlich wie der Theatertheoretiker Nikolaj Evreinov, der in seinem Theater für sich erklärte, dass derjenige, der etwas Neues entdecken will, nicht den Gegenstand der Betrachtung, sondern die Art und Weise des Betrachtens ändern müsse, seine eigene Position oder seine Perspektive (→ Beitrag zum Jahr 1915 in diesem Band), richtet Barney das Interesse auf sich selbst. Er begibt sich...
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