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Diskurs

Was an ­Dante ist Avantgarde?
Was an ­Dante ist Avantgarde?

Mehdi Belhaj Kacem, Philippe Sollers

Wofür steht der Tod der Avantgarden?

MBK: Tel Quel präsentiert sich in seinen Anfängen zunächst nicht als eine avantgardistische Zeitschrift. Es gibt aber eine Wende, da wir nun von Zeit sprechen…   PS: Wir sprechen von einer Zeitschrift, die sich ganz und gar klassisch präsentiert. Das Vorwort haben Francis Ponge und ich im Jardin du Luxembourg ausgebrütet. Ist Ponge ein avantgardistischer Autor? Die Avantgarde betrachtet ihn nicht als einen der ihren. Später wurde er dann schließlich anerkannt, von einem Philosophen vom Format eines Sartre. Die Frage zielt also...
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Dieter Mersch

Digital Disrupture

Theorien des Digitalen beziehen ihre Konjunktur aus einer zweideutigen Lage. Zum einen besitzen sie ihre Herkunft in den Visionen und Utopien der gegenkulturellen Aufklärung der 1970er Jahre, aus denen nicht nur der Personal-Computer, sondern auch die Medienwissenschaften und Medientheorien hervorgegangen sind, die den digital disrupture theoretisiert und unter Reflexion gestellt haben und nach deren Diagnose wir vor einer ebenso nachhaltigen Zäsur stehen wie die frühe Neuzeit mit der Erfindung des Buchdrucks. Alle Zeichen und Inhalte bisheriger Kulturen stehen damit auf dem Prüfstand, werden transformiert und von einer Entwicklung überholt, deren weitere Dynamik kaum absehbar ist. Die mit der Digitalisierung verbundene technologische Wende, so die allgemeine Analyse, werde alle Lebensverhältnisse dermaßen verändern und von Grund auf durchschütteln, dass mit Marshall McLuhan und dessen zusammen mit Quentin Fiore verfassten Buch, dessen Titel ironischerweise nicht lautet: The Medium is the Message, sondern The Medium is the Massage, von einer gründlichen ›Massage‹ des gegenwärtigen...

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Saturnaaaaalien

Sina Dell’Anno

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Andreas L. Hofbauer

Joch des Seins

Nicht durch Natur und ihre Fährnisse wurde Domestizierung erzwungen und der ökonomische Schrein ermöglicht. Tempel- und Totenkult, Opferung und Verteilung des Fleisches – noch für Homer sind alle Schlachttiere hieria, heiliges Vieh – und die Einhegung der Wildheit produzieren symbolischen und soziokulturellen Wandel, der für sesshafte, nahrungsproduzierende Gemeinschaften zu Vektor und Motor wird. Nicht Schafe, Ziegen oder Rinder domestizierte man im Anfang, sondern das zoon logon echon selbst war es, das sich vor und unter dem selbstgeschaffenen Kult-Joch verneigte. Warum, wissen wir nicht. Darüber hinaus ist entscheidend, dass, anders als bei den Pflanzen, sich nur sehr wenige Tierarten domestizieren (zur Ressource machen) lassen und man diesen Vorgang nicht mit Zähmung verwechseln sollte. Als Epiphänomen entwickelt sich ökonomischer Sinn. Er transformiert sich vom möglichen Menschenopfer, zum Tieropfer, zu Fleischteilung, in der Frühzeit der »griechischen« Antike dann zu den obeloi (Bratspieße, versehen mit unterschiedlichen Verdickungen, die als Token für den Fleischsold der...

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Der Spitzel im Bild
Der Spitzel im Bild

Sylvia Sasse

Operative Zensur

Eine operative Zensur soll nicht nur zeigen, dass es keine Zensur gibt, sondern vorführen, dass wir es mit einem intakten Rechtssystem zu tun haben, das Bombendrohungen ernst nimmt, sich um Brandschutzmaßnahmen sorgt oder Zuschauer und Leser vor pornografischer oder blasphemischer Kunst und Literatur beschützt.
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Ist das Drama k.o.? Ist das Theater k.o.?

Alexander García Düttmann

Ist das Drama k.o.? Ist das Theater k.o.?

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