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Wissen

Alles ist Übergang
Alles ist Übergang

Simon Vagts

Kino radikaler Inklusion

Der radikale Charakter, der Godards Filmen immer wieder zugeschrieben wurde, äußert sich am stärksten dort, wo sie sich extremen historischen Umwälzungen, technologischen Innovationen oder strengen Formatvorgaben ausgesetzt sehen. Das Zusammenwirken dieser Aspekte führt zu ebenjener Verselbstständigung der Filme, von der Godard spricht, wenn er sich als seinen eigenen »Messenger« bezeichnet. Mit der Vorstellung eines autonomen Künstler*innensubjekts, das man in Godard, dem Auteur schlechthin, stets vergegenwärtigte, wird in den ausgesuchten Filmen bewusst gebrochen. Die Bedingungen der von Godard konzipierten Bilder kontextualisieren...
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Dieter Mersch

Digital Disrupture

Theorien des Digitalen beziehen ihre Konjunktur aus einer zweideutigen Lage. Zum einen besitzen sie ihre Herkunft in den Visionen und Utopien der gegenkulturellen Aufklärung der 1970er Jahre, aus denen nicht nur der Personal-Computer, sondern auch die Medienwissenschaften und Medientheorien hervorgegangen sind, die den digital disrupture theoretisiert und unter Reflexion gestellt haben und nach deren Diagnose wir vor einer ebenso nachhaltigen Zäsur stehen wie die frühe Neuzeit mit der Erfindung des Buchdrucks. Alle Zeichen und Inhalte bisheriger Kulturen stehen damit auf dem Prüfstand, werden transformiert und von einer Entwicklung überholt, deren weitere Dynamik kaum absehbar ist. Die mit der Digitalisierung verbundene technologische Wende, so die allgemeine Analyse, werde alle Lebensverhältnisse dermaßen verändern und von Grund auf durchschütteln, dass mit Marshall McLuhan und dessen zusammen mit Quentin Fiore verfassten Buch, dessen Titel ironischerweise nicht lautet: The Medium is the Message, sondern The Medium is the Massage, von einer gründlichen ›Massage‹ des gegenwärtigen...

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Courbets Gesicht, erfunden von Baudelaire

Michael F. Zimmermann

Courbets Gesicht, erfunden von Baudelaire

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    Analysen und Kritik moderner Ökonomie, deren Wissenschaft und Legitmation im Zeitalter der Finanzialisierung

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Helmut J. Schneider

Eine Phänomenologie des Mitleids

Vom Gefühl und besonders vom Leiden aus ergibt sich kein Weg zur Ethik mitmenschlichen Verhaltens. Die dominierende Gefühlsbetonung im Mitleid verwischt nach Hamburger die Tatsache, dass wir das Leiden des Anderen immer nur im Modus der distanzierten und vermittelten Vorstellung eines Als-Ob erfahren können. Mitleidend leiden wir ohne zu leiden, im Bezug auf das Leiden des Anderen ist nur Teilnahme, nicht aber identifizierende Teilhabe möglich, wie sehr Letzteres auch immer wieder suggeriert werden mag. Hamburger zitiert den Egoismus-Apologeten Max Stirner, man könne zwar nicht die Zahnschmerzen seines Mitmenschen haben, jedoch: »Ihn schmerzt sein Zahn, mich aber schmerzt sein Schmerz.« Man ist versucht, hier an Bill Clintons berühmt-berüchtigtes Bekenntnis zu erinnern, »I feel your pain« (oder Angela Merkels angesichts der leidenden griechischen Bevölkerung »blutendes Herz«). Solche emotionalen Bekundungen können selten ein »Moment des Selbstbezugs«, zugespitzt des narzisstischen Selbstgenusses oder auch Selbstmitleids, verleugnen. Dagegen wird in dem rational verstehenden Bezug der Andere...

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Warum bin ich eigentlich da?
Warum bin ich eigentlich da?

Matthias Arégui, Yan Marchand

Martin Heideggers Griesgram

»Das hat doch keinen Sinn!«, sagt Martin etwas ungeduldig. »Worte zu finden, um die Welt zur Sprache zu bringen, wenn niemand sie sieht oder hört, das ist ohne Ziel und Zweck!« »Schweige, beobachte, und du wirst ihren Ruf vernehmen.« »Der Kopf durchfurcht die Galaxie des Absurden«, singt René und taucht wieder unter zwischen seinen Gefährten. Lange beäugt Martin die heideggerschen Gewölbe. Noch sieht er darin nur Essbares, fragt sich, wie viele Pfunde es sein mögen, wie viele Kakerlakenkolonien von diesem Vorrat wohl leben könnten. Dann...
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Ist das Drama k.o.? Ist das Theater k.o.?

Alexander García Düttmann

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