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Stephan Kammer: 1878
1878
(S. 399 – 409)

Stephan Kammer

1878
Besuche in Thomas Edisons Menlo Park

PDF, 11 Seiten

Bereits zu Lebzeiten wird Thomas Alva Edison (1847–1931) zur Personifikation des Erfinders schlechthin. Die Figur des unermüdlichen, einfallsreichen, dabei aber ein wenig verschrobenen und gelegentlich gar unheimlichen Erfinder-Helden wird die (populäre) Mythologie der Invention bis weit ins 20. Jahrhundert bestimmen. Sie ist allerdings ausgerechnet zu einem Zeitpunkt und an einem Ort entstanden, an dem die Schwelle zu einer arbeitsteilig organisierten ›scientific technology‹ vielleicht zum ersten Mal konsequent überschritten wird: 1878 beziehen Edison und seine Mitarbeiter die auf die grüne Wiese gebaute ›invention factory‹ von Menlo Park. In dieser Zeit des Umbruchs macht die populäre Mythologie des Erfinders Edison zum Magier, ja Hexer, während er als literarische Figur – als Protagonist von Villiers’ de l’Isle-Adam Roman L’Eve future – noch einmal zum Helden der Potentialität werden darf und damit an die Anfänge des neuzeitlichen Inventionsdenkens erinnert.

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Stephan Kammer

Stephan Kammer

ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die deutschsprachigen Literaturen des 17. bis 21. Jahrhunderts im medialen Kontext, die Literatur- und Wissensgeschichte der Schrift, des Schreibens und der Philologie sowie Theorie und Geschichte der Künstlichkeit. Derzeit arbeitet er an einer Monographie zur narrativen und kulturellen Logik von Gottfried Kellers Festdarstellungen und -reflexion.

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