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Jean-Martin Büttner: Gespräch unter Einfluss
Gespräch unter Einfluss
(S. 111 – 126)

Gespräch unter Einfluss

Jean-Martin Büttner

Gespräch unter Einfluss
Das Kulturinterview im Zeitalter seiner medialen Beschleunigung

PDF, 16 Seiten

Im Interview für das Kulturressort, dem so oft gespielten Stück, das ohne Publikum aufgeführt und dann zu Handen eines Publikums verschriftlicht wird, zeigt sich, wie sich die Akteure der Künste und der Medien zueinander verhalten: was sie motiviert, wie sie zueinanderkommen oder voneinander abprallen, was sie um jeden Preis erreichen und vermeiden wollen. Der Blick auf die zeitgenössischen Arbeits- und Erfolgsbedingungen des Fragers und der Antwortenden verdeutlicht, wie der Medienwandel das Gespräch, seine Form und Inhalte beeinflusst.

  • Mediengesellschaft
  • Kultursoziologie
  • Rezeption
  • Kunst
  • Kulturjournalismus
  • Digitalisierung
  • Kritik
  • Aufklärung

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Deutsch

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Jean-Martin Büttner

wuchs in Basel zweisprachig auf, studierte in Zürich Psychologie, Psychopathologie und Englisch und dissertierte über »Sänger, Songs und triebhafte Rede. Rock als Erzählweise« (1997). Seit Anfang der Neunzigerjahre ist er für den Zürcher »Tages-Anzeiger« tätig. Er arbeitete viele Jahre in den Ressorts Kultur und Inland, veröffentlichte grosse Reportagen und Porträts im MAGAZIN, war Westschweizer Korrespondent, berichtete sechs Jahre aus dem Bundeshaus und arbeitet seither als Reporter. 2004 gewann er für eine Arbeit über den Journalisten und Historiker Niklaus Meienberg den Zürcher Journalistenpreis. Seit über zwanzig Jahren doziert er am Medienausbildungszentrum in Luzern.

Ruedi Widmer (Hg.): Laienherrschaft

Ruedi Widmer (Hg.)

Laienherrschaft
18 Exkurse zum Verhältnis von Künsten und Medien

Broschur, 320 Seiten

Inkl. Mit Zeichnungen von Yves Netzhammer

PDF, 320 Seiten

Die vielfach geforderte Freiheit des Einzelnen, Kunst nach eigenem Gutdünken zu rezipieren, zu genießen, aber auch zu produzieren und damit zu definieren, ist heute weithin Realität geworden. Wir leben im Zeitalter der Laienherrschaft in den Künsten und den mit ihnen verbundenen Medien: einem Regime, das auf der Dynamik der Massen-Individualisierung und dem Kontrollverlust etablierter Autoritäten beruht, in dem jede Geltung relativ ist und die Demokratisierung in ihrer ganzen Ambivalenz zum Tragen kommt.

Die Essays und Interviews des Bandes kreisen um die Figur des Kulturpublizisten. Wie wirken Ökonomisierung und Digitalisierung auf sein Selbstverständnis ein? Wie sieht es mit der gegenwärtigen Rollenverteilung zwischen Publizist und Künstler aus? Wie verhält sich der Publizist gegenüber dem immer eigenmächtiger auftretenden Rezipienten? Der zeitgenössische Kulturpublizist tritt als Diskursproduzent und als Weitererzähler flüchtiger Wahrnehmung auf; doch auch als Interpret, der als Leser und in diesem Sinne als »Laie« seine Stimme entwickelt – jenseits aller Reinheits- und Absicherungsgebote, die etwa die Wissenschaft aufstellt. Eine Kultur des Interpretierens als eine von der Laienperspektive her gedachte Kultur der Subjektivität, der Aufmerksamkeit, der Sprache und der Auseinandersetzung mit den Künsten ist in Zeiten der Digitalisierung eine unschätzbar wertvolle, omnipräsente und zugleich bedrohte Ressource.

Mit Zeichnungen von Yves Netzhammer.

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