Denkt Kunst! Das bedeutet, sie zuallererst angemessen denken zu lernen – das heißt, in Begriffen und Argumenten zu fassen, was sich vorderhand nicht in Form von Begriffen, sondern in Wahrnehmungsgestalten, Figuren, Klängen, Rhythmen und Konstellationen artikuliert. Denkt Kunst? Das bedeutet im Gegensatz dazu, die Frage zu stellen, ob die Kunst eine eigene, von den Wissenschaften zu unterscheidende Weise des Denkens darstellt, ob sie womöglich ein anderes, unbegriffliches Wissen generiert. Mehr noch: Gehört die Frage nach dem Denken zur Philosophie, gibt es vielleicht eine geheime, zwischen Künsten und ihren Wissenschaften geteilte Gemeinsamkeit, eine von beiden auf je besondere Art betriebene Praxis der Reflexion?
Die Reihe Denkt Kunst widmet sich in unterschiedlichen Formaten vom Vortragstext hin zu Monographien und Sammelbänden dem kulturtheoretischen Potential ästhetischer Prozesse.
Hrsg. von Elisabeth Bronfen, Fabienne Liptay, Dieter Mersch, Sylvia Sasse, Sandro Zanetti in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Künste und Kulturtheorie (ZKK) der Universität Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste.
33 Bücher für ein anderes Belarus
Mir wurde klar, dass das Wichtigste, was ich habe, meine Wahrnehmung ist.
Celans Gedichte ebenso wie seine poetologischen Reden und Stellungnahmen sind ›Lanzen‹ in einem dreifachen Sinne.
Es gibt keine Theorie ohne einen Bezug zur Wahrnehmung.
Wo ›power naps‹ und polyphasischer Schlaf aber die konventionelle Nachtruhe selbst optimieren sollen und Klartraumtechniken sie als Ressource zur Verbesserung körperlicher und geistiger Leistungen zu kolonisieren versuchen, bleibt Müdigkeit als jener Zwischenzustand, der weder Wachheit ist noch Wachheit indirekt befördert, das eigentliche Skandalon.
Ein Porträt auf Augenhöhe eines Landes voller Unsichtbarer und Zorniger, die trotz aller Widrigkeiten des Lebens nicht aufgeben.
Wo verläuft die Trennlinie zwischen massenmedialer Wiederholung und kulturellem Gedächtnis?
»Hat die moderne Kunst irgendwelche sichtbaren gesellschaftlichen Folgen? Kann man die Effekte künstlerischen Wirkens sehen oder verifizieren?«
Buch ist Theater! Der Vorhang geht auf, ich spiele meine Rolle und erkläre als eifriger Prologus dem Zuschauer in einer kurzen Rede vorsorglich die Quintessenz von dem, was ihn erwartet: Hochverehrtes Publikum…
Zugleich Gegenstand und Verfahren, setzt das serielle Denken, wie es sich in diesem Band abzeichnet, mithin eine Reihe von sonst selbstverständlichen Unterscheidungen außer Kraft.
In den heutigen Praxistheorien spielen Dinge und ihre Materialität eine prominente Rolle. Dinge gelten als ausgesprochen wirkmächtig, insofern sie als Handlungsmedien und Wissensträger fungieren.
Über buffering, symbolischen Terrorismus und andere Störungen