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Hendrik Quast: Techniken des ›falschen Wachstums‹. Die ritualisierte Bindetechnik des Kränzens als geteilte Expertise
Techniken des ›falschen Wachstums‹. Die ritualisierte Bindetechnik des Kränzens als geteilte Expertise
(S. 199 – 218)

Techniken des ›falschen Wachstums‹. Die ritualisierte Bindetechnik des Kränzens als geteilte Expertise

Hendrik Quast

Techniken des ›falschen Wachstums‹. Die ritualisierte Bindetechnik des Kränzens als geteilte Expertise

PDF, 20 Seiten

Der Beitrag analysiert die ländliche Tradition des Kränzens in der Performance »Kränzen für den Ur-Forst« in den Berliner Sophiensælen (2013). Diesem ursprünglich zu Festanlässen wie Hochzeiten abgehaltenen Ritual wird in der theatralen, sozialen und der Dimension der floristischen Verarbeitung von natürlichem Material nachgegangen. Das Kränzen macht den Übergang von Natur zu Kunst offenbar, es ist an den Grenzbereichen von Natur und Kultur angesiedelt. Diese Inszenierung macht die Konstruktivität von Naturwahrnehmungen sichtbar und ihre Paradoxalität erfahrbar. Die ›wurzellose Verpflanzung‹ von natürlichem Material in den Kunstkontext und ihre Deutungszuschreibungen werden als Techniken des ›falschen Wachstums‹ verstanden. Der Beitrag nimmt die Potentiale für die Wahrnehmung der Zuschauenden in den Blick, die durch diese Fehlplatzierungen von Natur oder von ›Bühnen-Gewächsen‹ ausgelöst werden.

  • Kunst
  • Wahrnehmung
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  • Künstlerische Forschung

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Hendrik Quast

ist Performance-Künstler und studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Er arbeitet als Regisseur, Performer und Dramaturg, realisiert Hörspiele für den Westdeutschen Rundfunk (WDR) in Köln und entwickelt Aktionen und Performances für spezifische theatrale Situationen und Orte wie die Sophiensæle Berlin und das Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt/M.

Susanne Stemmler (Hg.): Wahrnehmung, Erfahrung, Experiment, Wissen

Wissenschaftsnahe Arbeitsweisen von Künstlerinnen und Künstlern – oft als »künstlerische Forschung« bezeichnet – werfen Fragen der Produktion, des Teilens, des Dekonstruierens und der Wiederaneignung von Wissen auf. Verhältnisse von Objektivität und Subjektivität sind dabei stets untergründiges oder auch explizit angesprochenes Thema: Während von »den Wissenschaften« oft noch eine »objektive« Herangehensweise erwartet wird, reklamieren die Künste die Freiheit und das Recht auf »Subjektivität«. Es ist aber genau der schmale Grat zwischen diesen beiden Extremen, auf dem Definitionen künstlerischer und wissenschaftlicher Praktiken ausgehandelt werden. Der Band versammelt Positionen von Expertinnen und Experten aus Wissenschaften und Künsten sowie von Künstlerinnen und Künstlern zu diesem Thema.

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