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Hans Ulrich Gumbrecht: Hoffnung auf ein aristotelisches Jahrhundert jenseits der Subjekt/Objekt-Topologie
Hoffnung auf ein aristotelisches Jahrhundert jenseits der Subjekt/Objekt-Topologie
(S. 37 – 44)

Hoffnung auf ein aristotelisches Jahrhundert jenseits der Subjekt/Objekt-Topologie

Hans Ulrich Gumbrecht

Hoffnung auf ein aristotelisches Jahrhundert jenseits der Subjekt/Objekt-Topologie

PDF, 8 Seiten

Wie erfassen wir die Welt heute? Versteht man unter einem aristotelischen Verhältnis zur Welt ein Denken jenseits der Trennung von rationalen und emotionalen Phänomenen, so lässt sich feststellen, dass wir uns im Laufe der Jahrhunderte mehr und mehr davon entfernt haben. Die Distanz des Erkenntnis-Subjekts von der Welt der Dinge, von der ›Kulturkritik‹ seit Ende des 19. Jahrhunderts beklagt, mündete in die fatale Unterscheidung der Weltaneignung durch Begriffe (Erfahrung) und Sinne (Wahrnehmung). Sie schlug sich in der Spaltung von Natur- und Geisteswissenschaften nieder. Angesichts der überwältigenden Fülle elektronisch bereitgestellter Informationen formuliert dieses Plädoyer für ein »aristotelisches Jahrhundert« die Hoffnung auf eine »vernünftige Wieder-Verzauberung« der Gegenwart.

  • Künstlerische Forschung
  • Kunst
  • Experiment
  • Wahrnehmung
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Hans Ulrich Gumbrecht

studierte Romanistik, Germanistik, Philosophie und Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und in Regensburg. Er ist seit 1989 Inhaber des Lehrstuhls für Komparatistik an der Stanford University und ständiger Gastprofessor an der Université de Montréal, am Collège de France sowie an der Zeppelin Universität.

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Wissenschaftsnahe Arbeitsweisen von Künstlerinnen und Künstlern – oft als »künstlerische Forschung« bezeichnet – werfen Fragen der Produktion, des Teilens, des Dekonstruierens und der Wiederaneignung von Wissen auf. Verhältnisse von Objektivität und Subjektivität sind dabei stets untergründiges oder auch explizit angesprochenes Thema: Während von »den Wissenschaften« oft noch eine »objektive« Herangehensweise erwartet wird, reklamieren die Künste die Freiheit und das Recht auf »Subjektivität«. Es ist aber genau der schmale Grat zwischen diesen beiden Extremen, auf dem Definitionen künstlerischer und wissenschaftlicher Praktiken ausgehandelt werden. Der Band versammelt Positionen von Expertinnen und Experten aus Wissenschaften und Künsten sowie von Künstlerinnen und Künstlern zu diesem Thema.

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