Unternehmen, Universitäten, Arbeitsvermittlungen sind metamorphe Institutionen geworden, Substrate ein und desselben Marktes, der als unilaterale Verzerrung aller Verfahren auftritt.
Ziel einer akademischen Ausbildung ist die Vorbereitung auf die Notwendigkeit der Korrektur der Korrektur der Korrektur.
Wer nicht in zehn Minuten alle Punkte auf den Punkt bringen kann, wird denn auch mit keinem Punkt belohnt.
… und der Hörsaal ist die wilde Version des Buches, der Bibliothek und des Studierzimmers.
Was also jetzt? Die Freistätte der Wissenschaft ist so gut wie verkauft.
Es verwundert nicht, dass es zuweilen heißt, mit der Begabtenförderung stecke die Elite der Elite Geld in die Tasche.
»Pädagogik wird erst dann eine realistische Wissenschaft werden, wenn sie sich für die Unzulänglichkeiten in Bildung und Erziehung interessiert und ihren Möglichkeiten gemäß an der Vermittlung der Widrigkeiten arbeitet.«
Auf welchen Mechanismen beruht eine private und/oder öffentliche Aneignung des Wissens – und seine Entwendung?
Die Universität muß also alles Wissen umfassen, und in der Art, wie sie für jeden einzelnen Zweig sorget, sein natürliches inneres Verhältniß zu der Gesammtheit des Wissens, seine nähere oder entferntere Beziehung auf den gemeinschaftlichen Mittelpunkt ausdrükken.
Genaueres Hinsehen lohnt, weil sich auch Massenkarambolagen in Zeitlupe lohnen, wenn man Verkehrsplanung treiben will.
Lebenslanges Lernen zielt auf lebenslängliche Mobilisierung von verwertbaren Subjektreserven.
Es gilt, den Sammelband in Hinblick auf die Kunst des Sammelns zu denken.
Exzellenz ist der Inbegriff des nicht diskursfähigen Wortes. Wir sollten es daher künftig mit einem Ausrufezeichen versehen.
Das kognitive Stadium ist erreicht, wenn Wissen zu dem »Rohstoff« wird, den das System benötigt, eine ökonomische Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und seinen Mehrwert zu steigern. Anders gesagt, wenn Wissen zum Einsatz in einem Interessenskrieg aller gegen alle wird.
Bestiarium heißt nicht nur, wilde Tiere an einem Ort zu versammeln, sondern sie freizulassen…
An der Universität geschieht viel mehr und ganz anderes als das, was vom bürokratischen Apparat vorgesehen ist.
Wer das Glossary on the Bologna process durchblättert, stellt fest, dass es die Universität nicht explizit infrage stellt.
Die unhinterfragte Akzeptanz globaler Rankings stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Universität dar.
Manager liefern die Grundlagen für das akademische Selbstverständnis, Studierende werden zu Produkten der Universität.
Die Universitäten werden es nie fertigbringen, »richtig« zu handeln, versuchen sollen sie es aber trotzdem.
Was wären Fundamentalontologie und Systemtheorie ohne Markt, Rankingtabellen und global impact denn wert? Na also …
ECTS-Punkte bilden eine inner- und außerakademische Währung, um über den eigenen Bildungsweg Buch zu führen.
Es wird immer schwerer, sich der Erkenntnis zu entziehen: »It’s the system, stupid«!
Die kybernetisierte Hochschule setzt nicht auf selbstbestimmte Subjekte, sondern auf selbstgesteuerte Problemlöser.
Okkupation ist der politische Inbegriff des Lesens im Wissenschaftsbetrieb ebenso wie in der Informationsgesellschaft.
An irgendeinem Punkt treibt der Universitätsbetrieb seinen Mitgliedern gutes Schreiben und den Mut zur Innovation aus.
Die Universität ist heute ein Ort der Aufstufung von Kompetenzen für die relevante Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.
»Humboldt 2« müsste ein Ort werden, der das Abenteuer des »versuchenden Gedankens« ermöglicht. Wie sonst sollte Nützlichkeit in einer sich selbst gefährdenden Zivilisation definiert werden?
Nicht die aufklärerische Kernforderung des Selbstdenkens hat sich gewandelt, sondern die gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen sie sich behaupten muss.
Der Bologna-Prozess verlagert seine souveräne Macht ins Innere des Subjekts.