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Andreas Gelhard: Kritik der Kompetenz

Andreas Gelhard

Kritik der Kompetenz

Broschur, 188 Seiten

PDF, 188 Seiten

Zur Genealogie des Kompetenzkonzepts

Kompetenz ist ein Kernkonzept der neuen Psychotechnik. Der Begriff gehört zu den zentralen Produkten einer psychologischen Beratungsindustrie, die nicht nur Instrumente zur Feststellung von Begabung und Eignung, sondern auch Strategien zur Steuerung von Verhalten entwickelt. Besonders deutlich wird das derzeit in den europäischen Bildungssystemen, die unter dem Schlagwort der Kompetenzorientierung neue Test- und Trainingstechniken einführen. Die vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage des Buches untermauert die Genealogie des Kompetenzkonzepts durch neues Material und richtet die Argumentation verstärkt auf Fragen der Bildung und Erziehung aus.

Kompetenz ist kein pädagogisches Konzept. Sie ist Produkt einer radikalpragmatischen Psychologie, die privates Lebensglück, soziale Sicherheit, schulischen und beruflichen Erfolg unterschiedslos auf die Ausbildung individueller Fähigkeiten zurückführt. Das neue Testing Movement verkauft »Kompetenzkapital« als Wettbewerbsvorteil und empfiehlt sich als Begleiter auf dem Weg in die »Kompetenzgesellschaft«. Dabei fungiert das Konzept der Kompetenz als Instrument einer ideologischen Harmonisierung, die soziale Antagonismen verschleiert, indem sie sie in bloße »Aufgaben« umdeutet. Konflikthaften Bildungsprozesse gehören aus dieser Perspektive der Vergangenheit an. Leitfigur der neuen Psychotechnik ist der selbstregulierte Problemlöser.

  • Hannah Arendt
  • Pädagogik
  • Gesellschaft
  • Kant
  • Michel Foucault
  • Kompetenzmessung
  • Ethik
  • Verantwortung
  • Testing Movement
  • Psychotechnik
  • Psychologie
  • Subjektivierung

»Mit Gelhards Kritik der Kompetenz meldet sich die Philosophie als kritische Wissenschaft in einem Feld zurück, das sie längst geräumt zu haben schien, im Feld der historisch gesättigten Psychologiekritik nämlich. Es ist zu hoffen, dass weitere überzeugende Forschungsbeiträge dieser Art folgen.« Ludger Fittkau, Journal für Phänomenologie

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Andreas Gelhard

Andreas Gelhard

ist Assistenz-Professor für Philosophie und Bildungswissenschaft an der Universität Wien. Er lehrte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, arbeitete als Wissenschaftslektor im Suhrkamp Verlag und als wissenschaftlicher Leiter des Forums interdisziplinäre Forschung der TU Darmstadt.

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Ich lerne, um mehr Verantwortung übernehmen zu können.
Ich lerne, um mehr Geld verdienen zu können.
Ich lerne, um mehr Anerkennung zu erhalten.
Ich lerne, um bessere Aufstiegschancen zu haben.
Ich lerne, um mich selbständig zu machen.
Ich lerne, um neue Aufgaben übernehmen zu können.
Andere Absicht: …………………………
 

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