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Lucie Strecker: Der Schwindel in der Experimentalvorführung des genetischen Nachweises
Der Schwindel in der Experimentalvorführung des genetischen Nachweises
(S. 147 – 154)

Der Schwindel in der Experimentalvorführung des genetischen Nachweises

Lucie Strecker

Der Schwindel in der Experimentalvorführung des genetischen Nachweises

PDF, 8 Seiten

Der Beitrag untersucht, wie der Begriff des Schwindels als Bezugspunkt für die Konzeption der Inszenierung eines genetischen Nachweises wirksam wird. Schwindel wird als ein Bedeutungskomplex verstanden, der nicht nur Täuschung und Illusion evoziert, sondern auch Einsicht in den dargestellten Gegenstand, hier explizit den des öffentlich durchgeführten genetischen Nachweises. Anhand des Probenprozesses der transdisziplinär arbeitenden Gruppe BIOS:ZOË, die unter dem Titel »Spitparty« genetische Testung theatralisiert, wird genetische Identität als schwindelerregendes, und damit auch Lust erregendes ›zweites Selbst‹ verstanden. Die Kommerzialisierung des Schwindels und der Lust sind Teil unserer biotechnologischen Zukunft. Diese Realität wird als inszenierter, mehrdeutiger Schwindel, der psychosomatische Orientierungsstörung und verführerische, theatrale Illusion umfasst, zum Gegenstand der Bühne.

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Deutsch

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Lucie Strecker

erhielt ein Diplom für Freie Kunst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und den Magistertitel für Schauspielregie an der Universität für Darstellende Künste Wien. Seit 2009 erarbeitet sie in Kooperation mit Klaus Spiess Modelle für künstlerische Performances an der Schnittstelle von Philosophie, Medizin und Sprachtheorie. Arbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen und auf Festivals gezeigt.

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Wissenschaftsnahe Arbeitsweisen von Künstlerinnen und Künstlern – oft als »künstlerische Forschung« bezeichnet – werfen Fragen der Produktion, des Teilens, des Dekonstruierens und der Wiederaneignung von Wissen auf. Verhältnisse von Objektivität und Subjektivität sind dabei stets untergründiges oder auch explizit angesprochenes Thema: Während von »den Wissenschaften« oft noch eine »objektive« Herangehensweise erwartet wird, reklamieren die Künste die Freiheit und das Recht auf »Subjektivität«. Es ist aber genau der schmale Grat zwischen diesen beiden Extremen, auf dem Definitionen künstlerischer und wissenschaftlicher Praktiken ausgehandelt werden. Der Band versammelt Positionen von Expertinnen und Experten aus Wissenschaften und Künsten sowie von Künstlerinnen und Künstlern zu diesem Thema.

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