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Margrit Tröhler: Vom Schauwert zur Abstraktion
Vom Schauwert zur Abstraktion
(S. 151 – 166)

Filmische Bewegungen des Denkens im Sichtbaren

Margrit Tröhler

Vom Schauwert zur Abstraktion
Filmische Bewegungen des Denkens im Sichtbaren

PDF, 16 Seiten

In neueren Spielfilmen, die sie unter dem Leitbegriff des ›expressiven ethnografischen Realismus‹ fasst, untersucht Margrit Tröhler, wie an der Oberfläche des Films Denkbilder im Benjamin'schen Sinne entworfen werden. Sie konzentriert sich dabei auf die exemplarisch in Claire Denis’ Beau Travail (FR 1999) und Gus Van Sants Elephant (US 2003) inszenierte Körperlichkeit der Figuren und entdeckt in Phänomenen des Exzesses und der Präsenz, die die Figur als Zeichen sprengen, Konkretionen des Nichtdarstellbaren auf der Oberfläche des Films.

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Margrit Tröhler

ist Professorin für Filmwissenschaft an der Universität Zürich. Sie promovierte 1996 in Filmwissenschaft an der Université Paris X – Nanterre, 2002 folgte die Habilitation an der Universität Zürich. 1992- 2002 war sie Mitherausgeberin der internationalen Zeitschrift Iris. Revue de théorie de l’image et du son (Paris/Iowa).

Die Gruppe »Oberflächenphänomene« (Hg.): Mehr als Schein

Oberflächen galten und gelten gemeinhin als suspekt: Sie scheinen nur der Zier, wenn nicht gar der Irreführung zu dienen, denn der Schein, so heißt es seit jeher, trügt. Das Wesentliche dagegen – Inhalt, Bedeutung, Wahrheit – wird in der Tiefe vermutet. Der vorliegende Band diskutiert nicht das vermeintlich Defizitäre der Oberfläche, sondern das, was sie in erster Linie ist: ein ästhetisches Phänomen, das von Inhalten nicht ablenkt oder sie schmückt, sondern sie überhaupt erst prägt und ihnen sinnliche Dimension verleiht. Die Beiträge aus Filmwissenschaft, Kunstgeschichte, Literatur- und Theaterwissenschaft sind vereint durch das Forschungsinteresse an den ästhetischen und medialen Umwertungen, welche die Effekte und Erscheinungen von Oberflächen rund um die bürgerliche Episteme der Tiefe erfahren haben. Feudale Kunstwerke, antibürgerliche Avantgardebewegungen, neue Medien sowie postmoderne Theorieansätze haben je spezifische Ästhetiken und Theoreme der Oberfläche geboten, welche die Erscheinungs- und Bedeutungsvielfalt des Begriffs deutlich machen, seine Metaphorik ausloten lassen und Annäherungen an seine Komplexität ermöglichen.

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