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Jenny Schrödl: Schreiarien und Flüsterorgien
Schreiarien und Flüsterorgien
(S. 117 – 129)

Stimmen als Oberflächenphänomene im Theater René Polleschs

Jenny Schrödl

Schreiarien und Flüsterorgien
Stimmen als Oberflächenphänomene im Theater René Polleschs

PDF, 13 Seiten

In Jenny Schrödls Beitrag wird einsehbar, dass das Theater René Polleschs in exzessiver Weise mit einem Spektrum stimmlicher Modi arbeitet, welches von Flüstern bis zu Schreiarien reicht. Im Vordergrund steht dabei nicht der Ausdruck einer psychologisch gedachten Rollenfigur, auch geht es weniger um die semantische Dimension von vokal vermittelter Sprache, vielmehr stellt sich die Stimme in ihrer Materialität bis an ihre physischen Grenzen dar. Der Beitrag zeigt, dass Polleschs Stimmen gerade in ihrer Oberflächenhaftigkeit referenzielle und sinnhafte Tiefendimensionen gewinnen, sodass sich die Opposition von Oberflächen- und Tiefenstruktur aufzulösen beginnt.

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Jenny Schrödl

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich »Kulturen des Performativen« an der Freien Universität Berlin, im Teilprojekt »Stimmen als Paradigmen des Performativen«; sie promoviert zum Zusammenhang von Sinnlichkeit, Affektivität und Stimmlichkeit im zeitgenössischen Theater; studierte an der FU Berlin Theaterwissenschaft, Philosophie sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a.: zeitgenössische Theater- und Performance-Kunst, Theorie und Ästhetik der
Stimme, Gender und Queer Theory.

Weitere Texte von Jenny Schrödl bei DIAPHANES
  • Vorwort

    In: Die Gruppe »Oberflächenphänomene« (Hg.), Mehr als Schein

Die Gruppe »Oberflächenphänomene« (Hg.): Mehr als Schein

Oberflächen galten und gelten gemeinhin als suspekt: Sie scheinen nur der Zier, wenn nicht gar der Irreführung zu dienen, denn der Schein, so heißt es seit jeher, trügt. Das Wesentliche dagegen – Inhalt, Bedeutung, Wahrheit – wird in der Tiefe vermutet. Der vorliegende Band diskutiert nicht das vermeintlich Defizitäre der Oberfläche, sondern das, was sie in erster Linie ist: ein ästhetisches Phänomen, das von Inhalten nicht ablenkt oder sie schmückt, sondern sie überhaupt erst prägt und ihnen sinnliche Dimension verleiht. Die Beiträge aus Filmwissenschaft, Kunstgeschichte, Literatur- und Theaterwissenschaft sind vereint durch das Forschungsinteresse an den ästhetischen und medialen Umwertungen, welche die Effekte und Erscheinungen von Oberflächen rund um die bürgerliche Episteme der Tiefe erfahren haben. Feudale Kunstwerke, antibürgerliche Avantgardebewegungen, neue Medien sowie postmoderne Theorieansätze haben je spezifische Ästhetiken und Theoreme der Oberfläche geboten, welche die Erscheinungs- und Bedeutungsvielfalt des Begriffs deutlich machen, seine Metaphorik ausloten lassen und Annäherungen an seine Komplexität ermöglichen.

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