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Kurt W.  Forster: Oberflächenspannung in der Architektur
Oberflächenspannung in der Architektur
(S. 131 – 150)

Kurt W. Forster

Oberflächenspannung in der Architektur

PDF, 20 Seiten

Kurt W. Forster geht in seinem Beitrag von der Anziehungskraft der Oberflächen aus, die sie in der Kulturgeschichte seit jeher auf den Betrachter ausgeübt haben. Nicht nur fangen sie den Blick ein, sie lenken ihn auch, verweisen auf den Betrachter zurück und werfen Fragen nach ihrer Natur auf: Fragen nach ihrer Semantik, ihrem Status, ihrer Optik, ihrer Haptik. Die frühe Architekturfotografie dokumentiert für Forster exemplarisch, wie diese Oberflächenaspekte immer auch an ein zeitliches Moment gebunden sind. Oberflächen bestimmen in ihrem jeweiligen ›Aggregatzustand‹ den Raum, einen Faktor, den moderne Architekten wie Mies van der Rohe, Frank Gehry oder Herzog & de Meuron auf ihre je eigene Weise zu einem zentralen Instrument ihres Schaffens gemacht haben.

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Kurt W. Forster

geboren in Zürich, studierte an Universitäten in der Schweiz, Deutschland, England und Italien. Er promovierte an der Universität Zürich in Kunst- und Architekturgeschichte, Literatur und Archäologie. Nach seiner Promotion ging Forster in die USA und lehrte an der Stanford University, der Yale School of Architecture und dem Massachusetts Institute of Technology. Er arbeitete als Forschungsdirektor am Getty Research Center in Los Angeles und am Canadian Centre for Architecture in Montreal. Weitere Stationen seiner Lehr- und Forschungstätigkeit umfassen die ETH Zürich sowie die Bauhaus Universität in Weimar. Forster kuratierte Ausstellungen über Schinkel in Chicago, Carlo Scarpa in Vicenza, Herzog & de Meuron in Montreal sowie für die 9. internationale Architektur-Biennale in Venedig 2004. Über die Jahre hat sich Kurt W. Forster in Vorlesungen, Vorträgen und Aufsätzen mit dem Thema der Zerstörung, der Rolle von Ruinen und ihrer wechselvollen Bedeutungen beschäftigt.

Weitere Texte von Kurt W. Forster bei DIAPHANES
Die Gruppe »Oberflächenphänomene« (Hg.): Mehr als Schein

Oberflächen galten und gelten gemeinhin als suspekt: Sie scheinen nur der Zier, wenn nicht gar der Irreführung zu dienen, denn der Schein, so heißt es seit jeher, trügt. Das Wesentliche dagegen – Inhalt, Bedeutung, Wahrheit – wird in der Tiefe vermutet. Der vorliegende Band diskutiert nicht das vermeintlich Defizitäre der Oberfläche, sondern das, was sie in erster Linie ist: ein ästhetisches Phänomen, das von Inhalten nicht ablenkt oder sie schmückt, sondern sie überhaupt erst prägt und ihnen sinnliche Dimension verleiht. Die Beiträge aus Filmwissenschaft, Kunstgeschichte, Literatur- und Theaterwissenschaft sind vereint durch das Forschungsinteresse an den ästhetischen und medialen Umwertungen, welche die Effekte und Erscheinungen von Oberflächen rund um die bürgerliche Episteme der Tiefe erfahren haben. Feudale Kunstwerke, antibürgerliche Avantgardebewegungen, neue Medien sowie postmoderne Theorieansätze haben je spezifische Ästhetiken und Theoreme der Oberfläche geboten, welche die Erscheinungs- und Bedeutungsvielfalt des Begriffs deutlich machen, seine Metaphorik ausloten lassen und Annäherungen an seine Komplexität ermöglichen.

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