Daniel AlmgrenRecén kreiert 2009 ein Remake des berühmten Tanzstücks Live (1979) des Niederländischen Choreographen Hans van Manen. Unter dem Titel I Live analysiert AlmgrenRecéns Remake die Beziehung zwischen Bewegung und Medieneinsatz in van Manens Live und lenkt die Aufmerksamkeit darauf, wie die Choreographie von Live sich nicht nur durch die Bewegungen des tanzenden Körpers auf der Bühne, sondern vor allem durch die mediengenerierte Bewegung der Kamera konstituiert. Der Beitrag fokussiert bei beiden Performances die Beziehung von Tanz, Medien und Gender. Mit Bezug auf Deleuzes Argumentation, dass die Technologie bzw. Apparatur des Kinos und die damit verbundene Transformation von Raum und Zeit die Art und Weise unserer kognitiven Wahrnehmung modelliert, wird aufgezeigt, wie Live und I Live dieses Prinzip externalisiert haben. Darüber hinaus argumentiert der Beitrag, dass beide Stücke als Beispiele für das gelesen werden, was André Lepecki als »exhausting dance« beschreibt. Beide Performances zeigen, wie Denkweisen, die von Medien und Technologie hervorgebracht werden, inkorporiert worden sind und wie dadurch unser Verständnis von Raum, Zeit und (Tanz-)Bewegung transformiert wird. Diese durch Medientechnologien generierten Denkbewegungen erweisen sich dabei als gegendert.