Wenn die Wissenschaften der vergangenen 200 Jahre eines gelehrt haben, dann, dass die Beziehungen zwischen den Dingen mindestens so wichtig sind wie diese selbst. Was als Substanz oder Sinn erscheint, ist Effekt von Übersetzung und Begegnung – jenseits disziplinärer Zuschreibungen. Hierfür braucht es Weisen der Vermittlung, die sich nicht als sekundierende Aktivität gegenüber andernorts bereits existierendem Wissen verstehen, sondern als Forschung in actu – und eines Kuratierens, das komplexe Zusammenhänge nicht reduziert, sondern sich in einer Vervielfachung von Übersetzungsvorgängen auch um das Fernste sorgt.
Der Band versammelt Texte, die dieses Feld als Forschungsgegenstand eigener Art erkunden: auf »halber Höhe« zwischen Fachexpertise und Alltagswissen, zwischen Natur- und Geisteswissenschaften, zwischen Codierungen und ihrem Jenseits.