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Hans-Christian von Herrmann: Sinnliche Gewissheit
Sinnliche Gewissheit
(S. 267 – 277)

Zur Psychophysik der Phantasie bei Wilhelm Dilthey und Wilhelm Scherer

Hans-Christian von Herrmann

Sinnliche Gewissheit
Zur Psychophysik der Phantasie bei Wilhelm Dilthey und Wilhelm Scherer

PDF, 11 Seiten

In der Neugermanistik um 1900 wurde die Rolle der Schrift in der Literatur überspielt, und Philologie geriet zur Einübung in das Halluzinieren. Wer Dichtung las und nacherleben wollte, wie das Werk in der Seele des Dichters entstanden war, musste die Materialität der Signifikanten überspringen und seine Phantasie aktivieren können. Die Phantasie des Lesers, die von Germanisten gehirnanatomisch lokalisiert und neurophysiologisch erklärt wurde, sollte reproduzieren, was in den Gehirnen der Dichter geschehen war.

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Hans-Christian von Herrmann

Hans-Christian von Herrmann

lehrt als Professor im Fachgebiet Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur und Wissenschaft an der TU Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der kulturwissenschaftlichen Wissenschafts- und Technikforschung, der Theorie und Geschichte der digitalen Medienkultur sowie der Medien- und Wissenschaftsgeschichte der Künste (Literatur, bildende Kunst, Theater).

Weitere Texte von Hans-Christian von Herrmann bei DIAPHANES
Cornelius Borck (Hg.), Armin Schäfer (Hg.): Psychographien

Cornelius Borck (Hg.), Armin Schäfer (Hg.)

Psychographien

Broschur, 352 Seiten

PDF, 352 Seiten

Die Psyche ist zum Inbegriff von Eigentümlichkeit und Identität des Menschen geworden, gleichwohl sie tief in neuroanatomischen Strukturen, biochemischen Prozessen und genetischen Dispositionen verankert ist und einem ständigen historischen Wandel unterliegt.

Dieser Band schreibt die Geschichte dieser permanent unruhigen Differenz als Teil einer allgemeinen Mediengeschichte: Handschrift und elektrische Schaltungen, Film und Rechenmaschinen, Literatur und Institutionen haben das Verständnis der Psyche maßgeblich geprägt. So erweist sich, dass sich die Psyche nicht von ihrer Erforschung abtrennen lässt, die dasjenige, was sie beschreibt, mit erzeugt: Es sind die Mächte der Medientechnologie, der Verwaltung und der Phantasmen, die den Anschein erwecken, dass der Mensch ein beseeltes Wesen sei.

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