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Roland Borgards: Meer Tier Mensch
Meer Tier Mensch
(S. 149 – 167)

Anthropogenetisches Nicht-Wissen in Okens ›Entstehung des ersten Menschen‹ und Goethes ›Faust II‹

Roland Borgards

Meer Tier Mensch
Anthropogenetisches Nicht-Wissen in Okens ›Entstehung des ersten Menschen‹ und Goethes ›Faust II‹

PDF, 19 Seiten

Wie die Anthropologie stellte auch die Anthropogenese Aufgaben, die eine strategische Vermessung eines Gebiets des erhofften zukünftigen Wissens erforderten. Roland Borgards legt mit Fokussierung auf Schriften von Lorenz Oken und Goethe dar, dass auch diese Vermessung nicht anders als mithilfe von Erzählungen, Mythen, Bilder und Metaphern zu leisten war.

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Roland Borgards

ist Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Würzburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Tier; Improvisation; Schmerz; Büchner.

Weitere Texte von Roland Borgards bei DIAPHANES
Michael Bies (Hg.), Michael Gamper (Hg.): Literatur und Nicht-Wissen

Die Behauptung von Wissen erfordert stets eine Abgrenzung von dem, was es nicht ist. Dabei wird ein Nicht-Wissen formiert, das zunächst als zu beseitigendes Substrat bei der Wissenserweiterung erscheint, gleichzeitig aber die Dynamik von Kenntnisgewinnungsprozessen befördert. Elemente von Nicht-Wissen sind deshalb unabdingbare Bestandteile moderner Wissensparadigmen.

Literatur nimmt diese Verschränkungen von Wissen und Nicht-Wissen auf, indem sie deren Dialektik darstellt, verarbeitet und reflektiert. Dabei wird sie selbst zu einer Agentin in Wissensprozessen, die sich oft in Bereichen positioniert, in denen Wissenschaften keine exakten Ergebnisse erzielen können oder dürfen. Die Beiträge des vorliegenden Bandes stellen grundlegende Überlegungen zu diesem intrikaten Verhältnis an, arbeiten die prominente strategische Position der Literatur in den Wissenskulturen heraus und untersuchen ihre historische Prägnanz an verschiedenen Konstellationen zwischen 1730 und 1930.

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