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Jacques Rancière: Die ästhetische Revolution und ihre Folgen
Die ästhetische Revolution und ihre Folgen
(S. 23 – 40)

Erzählungen von Autonomie und Heteronomie

Jacques Rancière

Die ästhetische Revolution und ihre Folgen
Erzählungen von Autonomie und Heteronomie

Übersetzt von Maria Muhle

PDF, 17 Seiten

Die These, die Rancière im Anschluss an Schiller entfaltet, lautet zugespitzt formuliert, dass das moderne Denken des Ästhetischen dadurch, dass es konstitutiv an eine paradoxe Dialektik von Autonomie und Heteronomie gebunden ist, wesentlich ein Denken der Ästhetisierung impliziert. In seinem Text verfolgt er die verschiedenen Weisen, in denen in der Moderne jene Paradoxie des Ästhetischen – der »Knoten« von Autonomie und Heteronomie – entfaltet wurde.

  • Ästhetisierung
  • Religion
  • Politik
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Jacques Rancière

Jacques Rancière

ist einer der meistdiskutierten politischen Philosophen der Gegenwart. Er lehrte von 1969 bis 2000 an der Universität Paris VIII (Vincennes und Saint Denis) und war lange Herausgeber der Zeitschrift »Révoltes logiques«. In den letzten Jahren beschäftigt er sich vor allem mit Fragen der Ethik und Ästhetik sowie der politischen Philosophie.

Weitere Texte von Jacques Rancière bei DIAPHANES
Ilka Brombach (Hg.), Dirk Setton (Hg.), ...: »Ästhetisierung«

»Ästhetisierung« lautet das Schlagwort eines K­ritikgenres des 20. Jahrhunderts, das die Grenzen zwischen dem Ästhetischen und Nichtästhetischen in polemischer Absicht vermessen hatte: Von Benjamins Diagnose einer »Ästhetisierung des politischen Lebens« über Debords »Gesellschaft des Spektakels« bis hin zu den verschiedenen Spielarten der Post­modernekritik ging es darum, dominante Momente des Ästhetischen auszumachen, welche die Bereiche der Politik, der Erkenntnis oder der Religion in eine Krise ihrer Norma­tivität stürzen.

Zunehmend lässt sich nun eine gegenläufige Tendenz beobachten: Teile der Geistes-, Geschichts- und Kulturwissenschaften behaupten eine konstitutive Funktion des Ästhetischen für politische, epistemische und religiöse Praktiken. Statt im Ästhetischen einen externen Stör- und Krisenfaktor zu sehen, wird es nun entweder als wesentlich für das Gelingen oder Funktionieren dieser Praktiken akzentuiert oder als Schlüsselbegriff betrachtet, um die Begriffe des Wissens, des Politischen und Religiösen einer grundlegenden Revision zu unterziehen.

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