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Laurent Chétouane: Bewegung jenseits der Verwirklichung
Bewegung jenseits der Verwirklichung
(S. 125 – 138)

Laurent Chétouane

Bewegung jenseits der Verwirklichung

PDF, 14 Seiten

Zu dem, was man »Darstellungskrise« nannte, hat Chétouane einen Zugang ausgearbeitet, der der Logik der Verwirklichung entkommt. Die Krise des von der Darstellung vermeintlich Angestrebten setzt die Logik der Verwirklichung voraus, welche mit den Begriffen des Prozesses und des Angestrebten operiert. Dass es dieses von der Krise Vorausgesetzte nicht gibt, dass wir weder Anfang noch Ende besitzen, sondern dass es bereits läuft, wenn ein Stück beginnt, bedeutet für Chétouane, am Künstlerischen der Kunst unter heutigen Bedingungen zu arbeiten: die Darstellung als Hingabe zur Raumöffnung und als Ausstellung der schon stattfindenden Bezugnahme zu entdecken. In dem Gespräch beleuchtet er seine Arbeit im Tanz, Theater und in der Oper. Er diskutiert die Frage, was Handlung, über die getrennten Sparten hinaus, ist.

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  • Jean-Luc Nancy
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Laurent Chétouane

ist Theaterregisseur und Choreograph. Für »Tanzstück #1: Bildbeschreibung von Heiner Müller« erhielt er 2008 die Wild Card der RUHR.2010 und im selben Jahr den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für hervorragende junge Künstler. »horizon(s)« war zur Tanzplattform 2012 in Dresden eingeladen. »Sacré sacre du printemps« wurde bei der Ruhrtriennale 2012 uraufgeführt und tourte in Russland, Österreich, Frankreich, Schweiz und Belgien. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Elysée-Vertrages 2013 entwickelte er das Duo »M!M«. Die zweite Einladung zur Tanzplattform wurde für 2014 für »15 Variationen über das Offene« ausgesprochen, das 2013 bei Tanz im August Premiere hatte. Im Oktober 2014 wird ein Projekt zu Bachs Johannespassion auf Kampnagel uraufgeführt.

Marita Tatari (Hg.): Orte des Unermesslichen

Das Ende der Geschichtsteleologie wird als Voraussetzung einer Reflexion über die gegenwärtigen Künste begriffen. Jedoch bleiben gerade diejenigen ästhetischen und theaterwissenschaftlichen Diskurse, die in den neuen Kunstformen eine Überwindung der Tradition sehen, teleologisch. Vielleicht ist aber dieses Ende, das wir erleben, nicht als Überwindung, Bruch, Sprengung oder Verabschiedung zu verstehen, sondern – so eine Formulierung von Jean-Luc Nancy – als Mutation unseres Bezugs zu unseren Zwecken. Das vorliegende Buch diskutiert diesen Ansatz angesichts des Verhältnisses von Kunst und Politik, der Entwicklung der Technologie und der gegenwärtigen Finanzökonomie. Es stellt die Frage, was diese Mutation für die Analyse der Theatergeschichte und der Theaterpraxis bedeutet.