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Georges Perec: »53 Tage«

Georges Perec

»53 Tage«

Übersetzt von Eugen Helmlé

Broschur, 320 Seiten

Hypothesen über die Herkunft des Pseudonyms

Schauplatz dieses als Detektivgeschichte getarnten autobiographischen Vexierspiels ist Grianta, die Hauptstadt einer fiktiven Bananendiktatur mit dem dort üblicherweise aufwartenden Personal. Auf der Suche nach dem spurlos verschwundenen Krimiautor Robert Serval, aus dessen letztem Werk »Die Krypta« er die Indizien eines tödlichen Verbrechens klaubt, verliert sich der Ich-Erzähler nach einer verwicklungsreichen Abenteuergeschichte schließlich vollends in einem labyrinthischen Spiegelkabinett. Denn je näher er der Lösung zu kommen glaubt – und je mehr mit ihm die Leser sich einen Reim auf die Geschichte in der Geschichte zu machen hoffen –, desto kunstreicher verschwimmen Fiktion und Leben, Autor, Leser und sämtliche Figuren zu einem Roman im Roman.
In gewohnt verschachtelter Manier und mit ungebrochenem Witz ist »53 Tage« das literarische Testament eines der wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts und der fragmentarische, letzte Teil des von Perec schon früh konzipierten autobiographischen ­Groß­projekts, das mit W oder die Kindheitserinnerung seinen Anfang genommen hatte.

 

Der postum von seinem Freund Harry Mathews und Jacques Roubaud herausgegebene Text präsentiert die ersten zwölf, rasant geschriebenen Kapitel ergänzt um die hinterlassenen, fragmentarischen Aufzeichnungen – für eine für immer offen bleibende Deutung.

  • Detektivgeschichte
  • Autobiographie
  • Oulipo
  • Literatur
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Georges Perec

Georges Perec

war einer der wichtigsten Vertreter der französischen Nachkriegsliteratur und Filmemacher. Als Sohn polnischer Juden musste Perec als Kind die deutsche Besetzung Frankreichs miterleben. Sein Vater fiel 1940 als Freiwilliger in der französischen Armee, seine Mutter wurde 1943 nach Auschwitz verschleppt. Kurz vor ihrer Verhaftung konnte sie ihren Sohn mit einem Zug des Roten Kreuzes aufs Land schicken und ihm so das Leben retten. 1967 trat Perec der literarischen Bewegung Oulipo bei, die Raymond Queneau ins Leben gerufen hatte. Das Kürzel Oulipo steht für »L' Ouvroir de Littérature Potentielle«, d.h. »Werkstatt für Potentielle Literatur«. Die Schriftsteller von Oulipo, die aus dem »Collège de Pataphysique«, surrealistischen Gruppierungen oder dem Kollektiv »Nicolas Bourbaki« stammten, erlegten ihren Werken bestimmte literarische oder mathematische Zwänge auf, etwa den Verzicht auf bestimmte Buchstaben. Perecs Werk »Anton Voyls Fortgang« kommt so ganz und gar ohne den Buchstaben E aus. In den 70er Jahren begann Perec ebenfalls mit Erfolg Filme zu drehen. Kurz vor seinem 46. Geburtstag starb Georges Perec an Lungenkrebs.

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