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Harald Fischer-Tiné: Vom »brothering« zum »othering«
Vom »brothering« zum »othering«
(S. 147 – 170)

Genese, Zirkulation und Transformation des ›Arya‹-Diskurses (ca. 1780–1890)

Harald Fischer-Tiné

Vom »brothering« zum »othering«
Genese, Zirkulation und Transformation des ›Arya‹-Diskurses (ca. 1780–1890)

PDF, 24 Seiten

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Harald Fischer-Tiné

Harald Fischer-Tiné

ist Professor für die Geschichte der modernen Welt an der ETH Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der neueren außereuropäischen Geschichte insbesondere in der Geschichte Südasiens und des britischen Empire. Zur Zeit arbeitet er an einer Monografie über indischen Diaspora-Nationalismus und antikolonialen Terrorismus im Europa des frühen 20. Jahrhunderts.

David Gugerli (Hg.), Michael Hagner (Hg.), ...: Nach Feierabend 2011

Im 17. und 18. Jahrhundert sprach man von Kreisläufen, um von der Zirkulation des Blutes, von »Stoffen« und Gütern zu handeln. Anfang des 19. Jahrhunderts bezeichnete der Begriff das Fließen der Säfte im Körper sowie die Verhältnisse in einer wohleingerichteten »Staatswirtschaft«. Heute ist die Rede von zirkulierenden Daten, Zeichen, Bildern und Diskursen, von der Zirkulation des Begehrens, der Zirkulation von kulturellem Kapital oder Sinn – und schließlich von ­Menschen.

Für die Wissensgeschichte ist der Begriff »Zirkulation« konstitutiv. Der Ansicht, dass Wissen in exklusiven Settings entsteht, um sich von dort aus zu verbreiten, hält die Wissensgeschichte entgegen, dass auch die Praxis im Labor auf Geräte, Diskursmuster und Wissen zurückgreifen muss, die nicht im Labor selbst entstanden sind, sondern weit außerhalb davon. Als zirkulierendes Gut wird Wissen in unterschiedlichen Medien formatiert, verändert sich im Übergang von einer Repräsentationsweise zur nächsten und ist in Machtverhältnisse verstrickt.

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