Nutzerkonto

Tobias Scheidegger: Der Lauf der Dinge
Der Lauf der Dinge
(S. 53 – 73)

Materiale Zirkulation zwischen amateurhafter und professioneller Naturgeschichte in der Schweiz um 1900

Tobias Scheidegger

Der Lauf der Dinge
Materiale Zirkulation zwischen amateurhafter und professioneller Naturgeschichte in der Schweiz um 1900

PDF, 21 Seiten

  • Wissenschaftsgeschichte
  • Wissensgeschichte
  • Wissen
  • Epistemologie
  • Zirkulation
  • Labor
  • Naturwissenschaften

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch

Tobias Scheidegger

Tobias Scheidegger studierte Volkskunde und Geschichte der Neuzeit an den Universitäten Basel und Zürich. Er beendete sein Studium mit Flanieren in ArCAADia (Zürich 2009), einer Analyse bildpolitischer Dimensionen digitaler Architekturvisualisierungen. Im Zuge von Recherchen zur Symbolgeschichte des Edelweiß stieß er auf das Feld naturkundlicher Amateurforschung im ausgehenden 19. Jahrhundert, worüber er zur Zeit seine Dissertation verfasst. Er arbeitet als Assistent am Institut für Populäre Kulturen der Universität Zürich, ist Mitglied des Graduiertenkollegs am Zentrum »Geschichte des Wissens« der Universität und ETH Zürich sowie Amateur-Ornithologe a.D.

David Gugerli (Hg.), Michael Hagner (Hg.), ...: Nach Feierabend 2011

Im 17. und 18. Jahrhundert sprach man von Kreisläufen, um von der Zirkulation des Blutes, von »Stoffen« und Gütern zu handeln. Anfang des 19. Jahrhunderts bezeichnete der Begriff das Fließen der Säfte im Körper sowie die Verhältnisse in einer wohleingerichteten »Staatswirtschaft«. Heute ist die Rede von zirkulierenden Daten, Zeichen, Bildern und Diskursen, von der Zirkulation des Begehrens, der Zirkulation von kulturellem Kapital oder Sinn – und schließlich von ­Menschen.

Für die Wissensgeschichte ist der Begriff »Zirkulation« konstitutiv. Der Ansicht, dass Wissen in exklusiven Settings entsteht, um sich von dort aus zu verbreiten, hält die Wissensgeschichte entgegen, dass auch die Praxis im Labor auf Geräte, Diskursmuster und Wissen zurückgreifen muss, die nicht im Labor selbst entstanden sind, sondern weit außerhalb davon. Als zirkulierendes Gut wird Wissen in unterschiedlichen Medien formatiert, verändert sich im Übergang von einer Repräsentationsweise zur nächsten und ist in Machtverhältnisse verstrickt.

Inhalt