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Lea Haller: Krankheit in Zahlen
Krankheit in Zahlen
(S. 23 – 38)

Cortison und therapeutische Ökonomie um 1950

Lea Haller

Krankheit in Zahlen
Cortison und therapeutische Ökonomie um 1950

PDF, 16 Seiten

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Lea Haller

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der ETH Zürich. In ihrer 2011 eingereichten Dissertation zur Geschichte des Cortisons untersuchte sie die Wechselbeziehungen zwischen Hormontheorie, pharmazeutischer Standardisierung und sich verändernder Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Arbeit wurde mit der ETH-Medaille ausgezeichnet und erschien 2012 im Chronos-Verlag (Cortison. Geschichte eines Hormons, 1900–1955). Zurzeit arbeitet sie an einem Projekt zur Geschichte des globalen Rohstoffhandels im 20. Jahrhundert mit einem Fokus auf Schweizer Handelsfirmen.

Weitere Texte von Lea Haller bei DIAPHANES
David Gugerli (Hg.), Michael Hagner (Hg.), ...: Nach Feierabend 2012

1946 definierte die Weltgesundheitsorganisation Gesundheit als einen »Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen«. Diese Definition stellt einen wirkmächtigen Versuch dar, einen univer­salen und fortschrittlichen Gesundheitsbegriff zu schaffen, der über Nationen- und Kulturgrenzen hinweg Gültigkeit besitzt. Sie geht allerdings unter der Hand mit Normierungsvorgängen, Anpassungszwängen und einem technisch-sozialen Machbarkeitsglauben einher. Das zeigt sich nicht nur in der modernen Medizin, sondern auch in der Gesellschaft, die ständig mit ihrer eigenen Diagnose befasst ist und sich durch ein pursuit of perfection auszeichnet: Politische Konflikte und gesellschaftliche Krisen werden in Metaphern des Pathologischen übersetzt und mit Vorstellungen des Kurierens, Immunisierens und Ausmerzens verbunden. Der Band analysiert die Vielfalt paradoxer Phänomene, die mit dem modernen Willen zur Gesundheit entstanden sind.

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