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Alessandra Russo: Horizontlinie, point of no return
Horizontlinie, point of no return
(S. 317 – 328)

Die Ankunft der Spanier an der Küste Mexikos in den Illustrationen des Codex Durán

Alessandra Russo

Horizontlinie, point of no return
Die Ankunft der Spanier an der Küste Mexikos in den Illustrationen des Codex Durán

Übersetzt von Sabine Schulz

PDF, 12 Seiten

  • Heterotopie
  • Meer
  • Malerei
  • Raumtheorie
  • Literaturwissenschaft
  • Epik
  • Kolonialgeschichte
  • Seefahrt
  • Kunstgeschichte
  • Kulturwissenschaft
  • Schiffbruch

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Deutsch

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Alessandra Russo

ist Assistant Professor am Institut für Hispanistik der Columbia University, New York. Nach einem Studium in Bologna promovierte sie in Paris an der Ecole des Hautes Ètudes en Science Sociale, wo ihre Dissertation 2008 mit dem Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet wurde. Sie war Visiting Scholar am Instituto de Investigaciones Estéticas (Mexiko) und verfasste
zahlreiche Aufsätze zur visuellen Kultur der Frühen Kolonialzeit insbesondere Mexikos. 2008/09 kuratierte sie zusammen mit Serge Gruzinski die Ausstellung »Planète Métisse« im Musée du Quai Branly, Paris; zusammen mit Diana Fane und Gerhard Wolf arbeitet sie an einem Projekt zur Federkunst. Gegenwärtig schreibt sie an einer Anthropologie des Blickes am Beispiel der prähispanischen und kolonialen Künste vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart.


Veröffentlichungen u.a.: »El encuentro de dos mundos artísticos en el arte plumario mexicano del siglo XVI«, in: Prohistoria. Debates y combates por la historia que viene, 1998, 2, S. 63–91; El realismo circular. Ttierras, espacios y paisajes de la cartografía indígena Novohispana, siglos XVI y XVII, Mexiko 2005.

Hannah Baader (Hg.), Gerhard Wolf (Hg.): Das Meer, der Tausch und die Grenzen der Repräsentation

1966 befasste sich Michel Foucault in einem Radiobeitrag mit den Negationen des Raumes, Gegenorten wie dem über die Meere schwimmenden Schiff, das für ihn zur Heterotopie par excel­lence wird. Das Meer als Archetyp des glatten Raumes, das sich dem gekerbten Raum entgegensetzt, gilt für Deleuze/Guattari als Modell für eine kritische Geschichte räumlichen Denkens. Zwischen 1935 und 1949 erhob Ferdinand Braudel in einem monumentalen historischen Wurf das Meer zum Subjekt der Geschichte, während Carl Schmitt fast gleichzeitig eine Sicht auf die Geschichte vorlegte, die sich aus dem Gegensatz von Land und Meer speist. Hans Blumenberg ist 1979 in einem berühmten Aufsatz der Metapher vom Schiffbruch nach­gegangen und verwies darin auf das Maritime als Daseinsmetapher schlechthin. Damit sind nur einige der theoretischen Modelle genannt, an die sich die Arbeiten von Literaturwissenschaftlern, Historikern, Arabisten und Kunsthistorikern anlehnen, die anlässlich einer Tagung am Kunsthistorischen Institut in Florenz entstanden. Die Beiträge nehmen das Meer als vermeintlich rechtsfreien Raum, die Geschichte der Piraterie und die Medien des Seekrieges genauso in den Blick, wie sie sich dem Meer als dem Reich des epischen Helden schlechthin widmen: der Figur des Odysseus und ihren Transformationen im Zeitalter der Entdeckungen. Sie untersuchen die Repräsentationen des Meeres in der Kartographie; die Motive von Schiffsreise und Schiffbruch; das Toben des Meeres als Toben des Bildes bei Eugène Delacroix; das Phantasma des Eismeeres und seine literarischen wie bildnerischen Manifestationen; das Motiv des fliegenden Holländers und seine historischen Gründe; die Gischt als Zwischenreich der Imagination und schließlich die filmische Verarbeitung des Meeres im italienischen Neorealismus.

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