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Sibylle Marti: Nuklearer Winter – emotionale Kälte
Nuklearer Winter – emotionale Kälte
(S. 157 – 174)

Sibylle Marti

Nuklearer Winter – emotionale Kälte
Rüstungswettlauf, Psychologie und Kalter Krieg in den Achtzigerjahren

PDF, 18 Seiten

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Sibylle Marti

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lehrgebiet Geschichte der europäischen Moderne an der FernUniversität in Hagen. Zuvor war sie als wissenschaftliche Assistentin an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Zürich und als Geschäftsführerin des Zentrums »Geschichte des Wissens« (ETH und Universität Zürich) tätig. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Wissensgeschichte, die Geschichte des internationalen Kalten Krieges, die Geschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert und die Geschichte des Imaginären.
Silvia Berger Ziauddin (Hg.), David Eugster (Hg.), ...: Nach Feierabend 2017

Der »Kalte Krieg« wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur geläufigen Beschreibung der Pattsituation zwischen den beiden Supermächten USA und UdSSR. Obschon die Forschung hierzu in den letzten Jahren neues Terrain erschlossen hat, wurde der semantische Kern des Konflikts – die Metapher der Kälte – bisher kaum ausgelotet. Das aktuelle Jahrbuch versucht, diese Lücke zu schließen, indem es die Frage stellt, wie die Kälte in unterschiedlichen militärischen, politischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen des Kalten Krieges mobilisiert wurde und damit zum tatsächlichen und imaginierten Konflikt beitrug.

 

Der Band enthält Beiträge etwa zu einer geheimen U-Boot-Werft im rauen Norden der Sowjetunion, zur U.S.-amerikanischen Militärbasis »Camp Century« im Packeis Grönlands und zur raumfahrtsmedizinischen Forschung zur perfekten Temperierung von Astronautenkörpern. Neben diesen Temperaturexplorationen an multiplen »frontiers« des Kalten Krieges geht der Band auch den Resonanzen der Kälte in Gesellschaftstheorie, Literatur, Film und materieller Kultur nach.