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Hans-Jörg Rheinberger: Wissenschaft und Experiment
Wissenschaft und Experiment
(S. 123 – 132)

Hans-Jörg Rheinberger

Wissenschaft und Experiment

PDF, 10 Seiten

Hans-Jörg Rheinberger widmet sich jenen prozessualen Aspekten des Experimentierens, die in der Regel als ›subjektiv‹ oder ›kontingent‹ verbucht und ausgeblendet werden, da sie dem Autoritätsanspruch wissenschaftlicher Handlungen zuwiderzulaufen scheinen. Ausgehend von seiner Beschreibung des Experimentierens als Form des offenen Welterkundens erörtert er die Rolle des Unschärfe- und des Serendipitätsprinzips bei der Herstellung epistemischer Dinge. Rheinberger zeigt, wie sich das überraschende Hervortreten des Neuen in der Wissenschaftsgeschichte meist zwischen den Polen des technischen und des epistemischen Zufalls abspielt. Rheinberger verortet das ästhetische Moment des Experimentierens dabei gerade in der Kombination von Vertracktheit und Handhabbarkeit von begrenzten, aber nichtsdestoweniger vielschichtigen Systemen. So werde ein Experimentalsystem nicht – wie oft behauptet – als schön oder ästhetisch empfunden, weil es ›einfach‹ ist, sondern weil es sich »auf einer Grenze« bewegt: Es hat eine Struktur, die sich repetieren lässt und die nicht zerfließt, zugleich aber birgt es Ungelöstes.

  • Autorität
  • Dilettantismus
  • Wissenschaftsgeschichte
  • Experiment
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  • Wissen
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Hans-Jörg Rheinberger

Hans-Jörg Rheinberger

ist Direktor emeritus am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Seine Forschungsinteressen drehen sich um die Praktiken Experimentierens in den Wissenschaften und den Künsten.
Weitere Texte von Hans-Jörg Rheinberger bei DIAPHANES
Anne von der Heiden (Hg.), Nina Zschocke (Hg.): Autorität des Wissens

Die Verfahren, Produkte und Diskurse der Wissenschaft sowie der Kunst sind in umfassende kulturelle Entwicklungen eingebettet, können zugleich aber auch für diese konstituierend sein. Damit sind sie jedoch aufs Engste an die Problematik der Autorität des Wissens gekoppelt. Schließlich ist die Frage, welche Figurationen des Wissens und der Reflexion sich in beiden Bereichen und gerade an deren Schnittstelle ausbilden und halten können, immer auch daran gebunden, mit welchen Strategien Geltung hergestellt und reproduziert wird. Zwischen Autorität und Subversion vermittelnd, setzen sich die Beiträge des Bandes mit den Transformationen, mit dem Auftauchen und Verschwinden von Wissenselementen im Grenzbereich von Kunst- und Wissenschaftsgeschichte auseinander.