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Anne-Marie Weist: Unzeitgemäße Instrumente
Unzeitgemäße Instrumente
(S. 37 – 60)

Anne-Marie Weist

Unzeitgemäße Instrumente

PDF, 24 Seiten

  • Wissensgeschichte
  • Materialität
  • Forschungsmethoden
  • Materialfluss
  • Epistemologie

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Deutsch

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Anne-Marie Weist

studierte zwischen 2007 und 2010 Kulturwissenschaften (B.A.) an den Universitäten Maastricht und Fribourg. 2010 bis 2013 folgte das Masterstudium der Soziologie an der Universität Konstanz. Von Oktober 2013 bis Dezember 2017 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Michael Hagner an der Professur für Wissenschaftsforschung (ETH Zürich) im SNF-Projekt Schreibtischstudien: Schriftgut als Forschungsmaterial in Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften (in Zusammenarbeit mit der Professur für Wissenschaftsforschung der Universität Luzern) tätig und forschte im Teilprojekt zur Praxis der Umfrageforschung.
Michael Hagner (Hg.), Christoph Hoffmann (Hg.): Nach Feierabend 2018

Die Materialitäten der Wissenschaft – Räume, Objekte, Instrumente, Infrastrukturen – sind kein neues Thema. Hingegen sind bezüglich der materiellen Grundlagen von Forschungshandlungen noch viele Fragen offen. Zwar ist die Rede von Datenmaterial, Quellenmaterial, Beobachtungsmaterial etc. in den Wissenschaften weit verbreitet, es ist aber keineswegs einfach zur Hand. Auf welche Weise werden solche Materialien aktiv erzeugt, um als Basis von Forschungshandlungen nutzbar zu werden? Welche grundlegenden Erwägungen über den Forschungsgegenstand sowie über Eignung und Merkmale des herangezogenen Materials gehen mit der Erzeugung von Forschungsmaterial einher? Und wie wird das Material für Forschungsprozesse aus einem Kontext herausgelöst, in einen anderen migriert und dabei einer grundlegenden Transformation unterworfen?


Die neue Ausgabe widmet sich der Frage, wie weit das angeeignete Material hergeben kann, was in ihm als Forschungsmaterial gesucht wird. Anhand von Fallbeispielen soll paradigmatisch verdeutlicht werden, wie die Materialgrundlage von Forschung von Tradierungen geprägt ist, wie aber auch die Erzeugung von Forschungsmaterial selbst Vorgaben etabliert, die sich später als Tradierungen geltend machen. Es interessieren die Präferenzen für bestimmte Forschungsmaterialien und forschungsökonomische Aspekte wie ein begrenztes Zeitbudget, die in solche Entscheidungen hineinspielen. Präsentiert werden Materialgeschichten aus den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Dazu Lektüren und ein freier Beitrag zur Geschichte des Konzepts »midlife crisis«.