Nutzerkonto

Kai Denker: Spuren des Tötens
Spuren des Tötens
(S. 123 – 145)

Die List im Drohnenkrieg

Kai Denker

Spuren des Tötens
Die List im Drohnenkrieg

PDF, 23 Seiten

Gegen die in Diskussionen zum Einsatz von Kampfdrohnen vertretene Position, es handele sich bei Kampfdrohnen lediglich um die Fortführung bestehender technischer Entwicklungslinien und daher letztlich bei den Kampfdrohnen um nichts neues, soll untersucht werden, welche Verschiebungen der Einsatz von Kampfdrohnen für die Handlungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten der am Drohnenkrieg beteiligen Individuen hat. Mit Blick auf den von den USA betriebenen Einsatz von Kampfdrohnen im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet werden Argumente rekonstruiert, die einen sicheren Krieg durch Kampfdrohnen ermöglicht sehen, und mit den Folgen für die örtliche Zivilbevölkerung kontrastiert. Es zeigt sich, dass der Einsatz von Kampfdrohnen die Spuren des Tötens so weit zu verwischen erlaubt, dass nicht nur politische Kosten von Kampfeinsätzen verschwinden, sondern auch die Überlebensstrategien der Zivilbevölkerung zu einem bloßen Ratespiel wird.

  • Handlung
  • Technik
  • Technikphilosophie
  • List
  • Cyberwar
  • Krieg
  • Strategie
  • Technologie
  • Tod
  • Mythos
  • Technikgeschichte
  • Rationalität

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch

Kai Denker

 studierte Philosophie, Geschichte und Informatik an der TU Darmstadt. Zwischen 2009 und 2013 war er dort Stipendiat im Graduiertenkolleg »Topologie der Technik« mit einem Projekt zum Problem der Mathematisierbarkeit bei Gilles Deleuze. Seit 2015 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei KIVA VI ›Entwicklung Interdisziplinarität‹ an der TU Darmstadt. Seine Forschungsinteressen reichen von Sprachphilosophie über die Geschichte der Mathematik bis hin zur Cybersecurity.
Weitere Texte von Kai Denker bei DIAPHANES
Gerhard Gamm (Hg.), Petra Gehring (Hg.), ...: Jahrbuch Technikphilosophie 2016

Technik, List und Tod bilden ein Dreieck, das auch philosophische Koordinatensysteme durcheinanderbringt. Als indirekter Modus, als Ersatz von Gewalt durch Vermittlung, als Kniff in ohnmächtiger Lage ist Technik ebenso eng gebunden an die Vernunftform der »List« wie an die (Be-)Drohung mit dem Tod. Die Techniktheorie spricht gern von der Erfindung des Rades, der Mühle oder des Lichtschalters; dabei ist eine Grundform des Werkzeugs die Waffe. Probleme neuer Kriegstechnologien werden in dieser Ausgabe ebenso behandelt wie das Problem einer generalisierenden Kulturdiagnostik. Außerdem im Jahrbuch: Figurationen des Phänomenotechnischen im Labor; warum Technik mehr als eine Körpererweiterung ist; wie Robotik und Neuroprothetik unser Verständnis von Handlungen und Verantwortung verändern u.v.m.

Inhalt