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Reiner Schürmann: Die gebrochenen Hegemonien

Reiner Schürmann

Die gebrochenen Hegemonien

Übersetzt von Hans Scheulen

Broschur, 848 Seiten

PDF, 848 Seiten

FR

Ein Opus magnum von außerordentlicher Spannweite

In drei großen hegemonischen Phantasmen (dem griechischen Einen, der lateinischen Natur, dem modernen Selbstbewusstsein) findet sich die eigentliche tragische Bedingung verleugnet, einer ursprünglich doppelten Anordnung gehorchen zu müssen, einem double bind, dem Widerstreit von Gebürtigkeit und Sterblichkeit.
Reiner Schürmanns einzigartiges Unternehmen ist es, die stets bereits in der Einsetzung befindlichen Widersprüche detailliert als jene Risse ausfindig zu machen, entlang derer jede Gesetzes- und Wahrheitsordnung schließlich auch zerbricht. Es ist daher – auch im Interesse einer Topologie – nur folgerichtig, historisch an jenen Punkten anzusetzen, die den Anfangs- und Endpunkt einer Hegemonie darstellen: von Parmenides zu Plotin, von Cicero und Augustinus zu Meister Eckhardt sowie von Kant mit Luther zu Heidegger.
Ein endlich auf deutsch vorliegendes Opus magnum von außerordentlicher Spannweite, das der gegenwärtigen Philosophie ungeahnte Impulse verleihen wird.

  • Metaphysik
  • Ontologie
  • Ethik
  • Das Tragische
  • Heidegger
  • Gesetz
  • Antike Philosophie
  • Gewalt

»Würde ich zu schildern beginnen, was mich vor zehn, zwanzig Jahren begeisterte, dann, was in meinem heutigen Leben von Wichtigkeit ist – für den Fall, dies könnte für irgendjemand von Interesse sein –, und würde ich mich daraufhin mit Fragen dieser Art aufhalten, die seit Augustinus ein wenig gealtert sind: »Bin ich der Gleiche geblieben?«, »Habe ich mich verändert?« usw., dann würde ich zweifellos bemerken, dass das vorstellende Spiel der »Ichs« in mir schwerlich neue Beteiligte zugelassen hat, dass es vielmehr Neuverteilungen und Neuanordnungen gab. Die großen neurotischen Schiffe sind weiter unterwegs, aber sie kursieren einem etwas veränderten Codes folgend. Im Arsenal psychischer Kräfte brechen diejenigen mit dem größten Gewicht heute auf andere Art und anderswo herein.«

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Reiner Schürmann

Reiner Schürmann

wurde 1941 in Amsterdam geboren und ver­brachte seine Kindheit und Jugend in Krefeld. Ab 1960 studierte er Philosophie in München, unterbrochen durch einen Aufenthalt in einem israelischen Kibbuz. 1961 trat er als Novize bei den Dominikanern in Frankreich ein und studierte von 1962–69 Theologie im Saulchoir, Essonne, bei Paris, unterbrochen durch einen Studienaufenthalt in Freiburg i. Br. bei Heidegger. 1970 wurde er zum Dominikanerpriester ordiniert, verließ den Orden 1975 jedoch wieder. Seit den frühen siebziger Jahren lebte Schürmann in den USA und wurde 1975 von Hannah Arendt und Hans Jonas an die New School for Social Research in New York berufen. 1993 starb Reiner Schürmann an Aids. Sein umfangreiches philosophisches Werk verfasste Schürmann in französischer Sprache.

Weitere Texte von Reiner Schürmann bei DIAPHANES

»Das Leben wird erträglich bleiben, solange die Wurzel, die im Abgrund des Unvereinbaren hochtreibt, uns unbekannt bleibt.«

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