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Pascal Quignard: Der Name auf der Zungenspitze

Pascal Quignard

Der Name auf der Zungenspitze

Übersetzt von Holger Fock und Sabine Müller

Broschur, 96 Seiten

»Sich Zeit lassen für die Rückkehr eines jeden Wortes, das auf der Zunge liegt, die zu Papier geworden ist: das ist Schreiben.«

Eine Legende aus grauer Vorzeit. Eine junge Stickerin verspricht einem Unbekannten, seinen Namen im Gedächtnis zu behalten. In Jahresfrist wird er wiederkehren und sie nach seinem Namen fragen. Im Gegenzug erhält die Stickerin jene wundersame Hilfe, auf die sie schon nicht mehr gehofft hat. Und kann deshalb ihren Geliebten heiraten. Aber irgendwann im Verlauf des Jahres fällt ihr der Name nicht mehr ein. Er liegt ihr auf der Zunge. Doch es droht der Tod, sollte der Name nicht wieder zum Vorschein kommen…
Lakonisch und makellos wie ein Kristall, dient dieses Märchen für Erwachsene (wie für Kinder) als Dreh- und Angelpunkt für einen erhellenden Essay über die Sprachlosigkeit, das Schreiben und um das Paradox, dass die Unzulänglichkeit der Sprache selbst zum Handeln treibt, zur Handlung wird. Durchwirkt sind diese Reflexionen von der sehr persönlichen Erinnerung eines Ausnahmeschriftstellers an das Kind, das er einmal war – das Kind, das um die stets anwesend-abwesende Mutter kreist, die Nahrung verweigert, von Stummheit befallen ist.

Inhalt
  • Vergessen
  • Urszene
  • Schweigen
  • Erinnerung
  • Dichtung
  • Märchen
  • Verlust
  • Sprache
  • Kindheit
  • Trauma
  • Gegenwartsliteratur
  • Zeit

»Die VÄTER übertragen den Namen. Die MÜTTER übertragen den Schrei.«

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Deutsch

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Pascal Quignard

Pascal Quignard

geboren 1948, zählt zu den renommiertesten Gegenwartsautoren Frankreichs. Er ist Verfasser eines bedeutenden literarischen Werks aus über dreißig Romanen, Erzählungen und Essays, das in viele Sprachen übersetzt wurde, in Deutschland bislang jedoch weitgehend unbeachtet blieb. Ebenso innovativ wie erfolgreich bedient er immer wieder das historische Genre. Sein Roman »Tous les matins du monde« (dt.: »Die siebente Saite«) lieferte das Buch zu Alain Corneaus gleichnamigem Film. Aufgewachsen in Le Havre in einer Musikerfamilie, lebt Pascal Quignard heute fernab vom Pariser Literaturbetrieb in der Normandie und verfolgt unverbrüchlich sein schriftstellerisches Projekt, das sämtliche Gattungen sprengt und die Gewalt der fernsten Vergangenheit zu unserer nächsten macht.

Weitere Texte von Pascal Quignard bei DIAPHANES

»Ständig ist die Welt nicht dort, wo wir leben. Ständig ist die Gestalt der Welt vergangen. Ständig fehlt die Sprache. Ständig beschränkt sich die Frau, die man liebt, auf einen Traum. Ständig sind die Erinnerungen nur Steine.«

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