Die Durchführung einer Simulation ist geleitet durch die Idee einer formalen Übersetzung: Ein (häufig physikalisches) Gegenstandsmodell soll in ein mathematisches, dieses in ein algorithmisches Modell übersetzt werden. Dabei soll die formale Struktur erhalten bleiben. Die Praxis der Simulation zeigt nun zwar, dass diese Idee leitend ist, aber nicht nahtlos umgesetzt werden kann. Es treten vielmehr grundlegende Probleme auf, die eine direkte Übersetzung unmöglich machen. Die These des Beitrags ist: Wo immer ein Bruch in diesem Übersetzungsprozess auftritt, wird eine List ersonnen, um das, was direkt nicht möglich ist, doch, in gewisser Weise zumindest, möglich werden zu lassen. Die Simulation erweist sich dadurch also als ein ungemein listenreicher Prozess. Dies schärft den Blick für die Technik und das Handwerk der Simulation. Denn der Begriff der List ist von vornherein auf die Tricks, Kniffe, Finten und verblüffenden Effekte von Technik bezogen.