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Mariacarla Gadebusch Bondio: La creatività di Cardano e la psichiatrizzazione del genio nell'Ottocento
La creatività di Cardano e la psichiatrizzazione del genio nell'Ottocento
(S. 41 – 56)

Mariacarla Gadebusch Bondio

La creatività di Cardano e la psichiatrizzazione del genio nell'Ottocento

PDF, 16 Seiten

Girolamo Cardano und Cesare Lombroso: Was verbindet den frühneuzeitlichen Arzt und Philosophen mit dem Psychiater, der als Begründer der Kriminalanthropologie im 19. Jahrhundert gilt? In seiner Autobiographie hatte der Humanist ein beunruhigendes Zeugnis seiner komplexen, genialen Persönlichkeit hinterlassen. Generationen von Intellektuellen, darunter Naudé, Bayle, Lessing, Herder, Goethe und Hegel wurden fasziniert, ja inspiriert durch die Ehrlichkeit des literarischen Selbstportraits. Für den jungen Cesare Lombroso bildet die Autobiographie von Girolamo Cardano den Ausgangspunkt für die eigenen Selbstbeobachtungen und für jene Überlegungen, die später in die Theorie über Genie und Wahnsinn eingeflossen sind. Lombrosos Interesse an herausragenden Persönlichkeiten entwickelt sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sein Verständnis der Genialität als unerschöpfliche Transgressionskraft basiert auf der Analyse körperlicher und psychischer Merkmale sowie der künstlerischen Produktivität außerordentlicher Menschen. Lombrosos Reflexion über die Verflechtung von Genie und Wahnsinn steht am Anfang des Prozesses, in dem die Psychiatrie die pathologischen Seiten der Genialität und somit auch der Kreativität für sich eroberte.

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Mariacarla Gadebusch Bondio

ist Philosophin und Medizinhistorikerin. Sie leitet seit April 2011 das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Technischen Universität München. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören: Medizinische Ästhetik, medizinische Fehlbarkeit, Norm und Abweichung in medizinisch-anthropologischen Körpermodellen, Kulturgeschichte des Blutes und Kulturgeschichte der Hand.

Matthias Krüger (Hg.), Christine Ott (Hg.), ...: Die Biologie der Kreativität

Die Werke von Künstlern und Literaten entstehen aus einer unauflöslichen Spannung zwischen ›Kopf‹ und ›Bauch‹, zwischen Geistigem und Körperlichem. Im Spektrum der Metaphern und Modelle, mit denen künstlerisches Schaffen seit der Antike zu erfassen versucht wird, nimmt das Biologische – die fortwährende Engführung des Kreativen mit dem Kreatürlichen – eine Schlüsselrolle ein: Überall scheinen Werke gezeugt, ausgetragen oder geboren zu werden, sie wachsen, altern, erweisen sich als monströs oder ›degeneriert‹ oder gewinnen ihren ästhetischen Mehrwert erst als ›organisches Lebewesen‹.

Der Band untersucht, wie das Denkmodell einer Biologie der Kreativität unter den Bedingungen der Moderne in Texten und Bildern gedacht und instrumentalisiert werden konnte und welche Relevanz die wissenschaftlichen Veränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts in den Naturwissenschaften, der Medizin und Psychologie für Vorstellungen, Beschreibungen und Theorien zu künstlerischer Kreativität hatten.

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