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Elisabeth Oy-Marra: Innovation als kritische Revision des Alten
Innovation als kritische Revision des Alten
(S. 263 – 294)

Lanfrancos römische Kuppelfresken

Elisabeth Oy-Marra

Innovation als kritische Revision des Alten
Lanfrancos römische Kuppelfresken

PDF, 32 Seiten

  • Kunstgeschichte
  • Barock
  • Kunstwissenschaften
  • 17. Jahrhundert
  • Epistemologie
  • Malerei

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Elisabeth Oy-Marra

Elisabeth Oy-Marra lehrt als Professorin am Institut für Kunstgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Malerei und Skulptur der Frühen Neuzeit, Kunstliteratur, symbolische Kommunikation, der Kunsttransfer Italien-Frankreich, sowie Kunst und Wissensgeschichte.

Neuere Publikationen: Profane Repräsentationskunst in Rom von Clemens VIII. Aldobrandini (1592–1605) bis Alexander VII. Chigi (1655–1667). Studien zu Funktion und Semantik römischer Deckenfresken im höfischen Kontext, Berlin/München 2005; Le monde est une peinture. Jesuitische Identität und die Rolle der Bilder (hg. mit Volker Remmert), Berlin 2011.

Weitere Texte von Elisabeth Oy-Marra bei DIAPHANES
Ulrich Pfisterer (Hg.), Gabriele Wimböck (Hg.): »Novità«

Ausgangsthese des Bandes ist, dass in den Jahrzehnten um 1600 die Vorstellung von ›radikalem Traditionsbruch‹ und ›voraussetzungslosem Neuanfang‹ in den Bildkünsten erstmals weithin denkbar wurde und die Gestaltung, Wahrnehmung und Einschätzung von Kunstwerken die entscheidende Rolle zu spielen begann. Neben das bislang dominierende Theoriemodell kreativer Imitatio trat damit eine grundsätzlich anders konzipierte Alternative, die Kategorie des ›Neuen‹ zu fassen. Zwischen diesen beiden Extremen wurde im zeitgenössischen Kunstdiskurs nun zudem eine Vielzahl von ›Zwischenlösungen‹ erprobt.

Gefragt wird also nach der Bedeutung von Vorstellungen, Theorien und pragmatischen Umsetzungen, die auf das ›Neue‹ in den Bildkünsten zielten: auf der Ebene der Produktion und Rezeption von Werken ebenso wie auf derjenigen des Selbstverständnisses und der Fremdeinschätzung von Künstlern und Kunst. Die Auseinandersetzungen und Positionsbestimmungen vollzogen sich dabei nicht nur im dauernden Wechselspiel zwischen Theorie und Praxis, zwischen visuellen und sprachlichen Kategorien. Möglichkeiten und Grenzen des ›Neuen‹ in Kunst und Kunsttheorie wurden europaweit diskutiert und durch die Importe von ›exotischen Kunstobjekten‹ noch beflügelt.

Der Band versteht sich als Beitrag zu einer umfassenden Bestimmung und Präzisierung des ›epistemischen Wissenswandels‹ in Europa um 1600.

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