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Axel Christoph Gampp: Einprägsam verkündet
Einprägsam verkündet
(S. 124 – 141)

Axel Christoph Gampp

Einprägsam verkündet
Rubens’ »Verkündigung« in Wien im Lichte barocker Wahrnehmungstheorie

PDF, 18 Seiten

1609 malte Peter Paul Rubens eine »Verkündigung« für die Große Lateinische Sodalität in Antwerpen. Sie wäre nicht vorstellbar ohne die Erfahrungen seines Italienaufenthalts, wo er venezianische Malerei ebenso rezipierte wie Caravaggio. Dennoch ist die Farbkomposition des Gemäldes merkwürdig. Zur Deutung wird der Traktat der Optik von Franciscus Aguilonius herangezogen. Rubens pflegte engen Kontakt mit Aguilonius, dessen Traktat er für die Erstausgabe 1614 illustrierte. Beide gehörten der Lateinischen Sodalität an, einer Laienbruderschaft unter den Fittichen der Jesuiten. Rubens muss den Traktat jedoch schon früher gekannt und ihm entnommen haben, dass sich gewisse Farbkombinationen besonders im Gedächtnis des Betrachters einzuprägen vermögen, und damit auch das Bildthema selbst sich besonders nachhaltig im Gedächtnis verankert. Insofern hätte er als Maler fortgesetzt, was die Jesuiten gemäß entsprechenden Texten für die religiöse Praxis anstrebten.

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Axel Christoph Gampp

ist Dozent der Kunstgeschichte an der Universität Basel. Er war zudem als Professor der Geschichte und Theorie der Architektur an der Berner Universität der Angewandten Wissenschaften tätig. Seine Promotion schloss er mit einer Arbeit zum Urban Development im Rom des Hochbarock ab. Nach Forschungsaufenthalten in Rom und London habilitierte er sich mit einer Studie zur italienischen Kunsttheorie der Frühen Neuzeit. Seine Forschungsinteressen umfassen Theorie italienischer und frühneuzeitlicher Kunst, Schweizer Kunstgeschichte sowie Geschichte und Theorie der Architektur.

Nike Bätzner (Hg.): Die Aktualität des Barock

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Die Aktualität des Barock

Broschur, 288 Seiten

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Die Künste der historischen Epoche des Barock werden assoziiert mit Opulenz und Übersteigerung, der Lust am Illusionistischen und Theatralischen, einer obsessiven Beschäftigung mit dem Vanitas-Gedanken sowie intermediären Grenzverschleifungen. In diesem großen ›Welttheater‹ dreht sich alles um das Spiel mit Virtualität und Realität, um Täuschung und Enttäuschung inmitten eines komplexen Geflechts von Verweisen, das eingebettet ist in einen Fluss permanenter perspektivischer Verschiebungen. Ausgehend von diesem Geflecht lässt sich das Barocke auch als Geisteshaltung verstehen, die unabhängig von bestimmten historischen Zeiten greifbar wird. Dementsprechend betrachtet dieser Band künstlerische Positionen vom 16. bis 21. Jahrhundert, deren Ideenhintergrund und Verfahrensweisen unter dem Aspekt des Barocken. In den Blick genommen wird auch die daran geknüpfte Diskurs- und Rezeptionsgeschichte.