Christine Heidemann legt am Beispiel des Kunstprojektes One Meter of Jungle von Mark Dion dar, inwiefern der Künstler einen ganz persönlichen Dilettantismus professionalisiert, welcher es ihm erlaubt, sich als Künstler – und Nichtfachmann – naturwissenschaftlichen Fachgebieten und ihrer Geschichte zu nähern. Wenn Dion im Museum als wissenschaftlich Forschender auftritt, sich in einer fremden Disziplin übt und einem Publikum seine Forschungsarbeit vor Augen führt, lässt er dabei stets auch die Schwierigkeiten, die ihm die Aneignung der fremden Techniken und Verfahren bereiten, sichtbar werden. Er präsentiert sich als Lernender, als interessierter Laie, als Dilettant, dessen Handeln zwischen spielerischer Imitation historischer Forschungspraktiken und tatsächlichem Forschungsinteresse angesiedelt ist.