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Charlotte Bigg: Das Panorama, oder La Nature A Coup d’Œil
Das Panorama, oder La Nature A Coup d’Œil
(S. 33 – 55)

Charlotte Bigg

Das Panorama, oder La Nature A Coup d’Œil

PDF, 23 Seiten

Am Beispiel des Panoramas zeigt Charlotte Bigg, wie mit der Kategorie des zunächst durch keine Medien verstärkten Coup d’Œil seit dem 18. Jahrhundert ein neues Beobachtungsregime geschaffen wurde, das als Grundlage verschiedener künstlerischer, naturforscherischer und auch militärischer Interessen diente. Um die technische Simulation eines Panoramas zu erzeugen, hatte sich unabhängig vom Zweck ein methodisch formalisiertes Aufschreibesystem entwickelt, dessen sich Geographen, Kartographen, Kriegsingenieure und eben auch Panoramakünstler gleichermaßen bedienten. Beobachtung, Raumerkundung, Vermessungstätigkeit und die Entwicklung neuer Darstellungsweisen
des Gesehenen kamen hier zusammen und stellten eine Raumillusion her, die beim Betrachter nicht selten erhabene Gefühle des Landschaftserlebnisses erzeugte.

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Charlotte Bigg

studierte an der University of Cambridge und der University of Oxford und ist momentan als research fellow für Wissenschaftsgeschichte am Max-Planck-Institut tätig. 

David Gugerli (Hg.), Michael Hagner (Hg.), ...: Nach Feierabend 2005

Grundlegende Bedingung jeder Beschäftigung mit den Wissenssystemen der Gegenwart ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff und der Geschichte des Wissens. In diesem allgemeinen Sinne verstanden, umfasst »Wissen« nicht nur das in den Wissenschaften und der Technik erzeugte, von Experten gehortete und nur an Eingeweihte weitergereichte Wissen. Es gibt auch ein alltägliches Orientierungswissen, ein implizites Handlungswissen, ein Wissen, das ästhetischer, religiöser oder krisenhafter Lebenserfahrung entspringt. Dass die Selbstverständlichkeit dieses Pluralismus des Wissens hervorgehoben werden muss, liegt an der Priorität, die das gegenwärtige Forschungs- und Bildungssystem dem wissenschaftlichen Wissen zukommen lässt. Und dies, obwohl die technisch-wissenschaftlichen Krisenerfahrungen der Vergangenheit die begrenzte Reichweite wissenschaftlicher Expertise vorgeführt haben.

Im ersten Thementeil »Bilder der Natur – Sprachen der Technik« sind Aufsätze versammelt, die vom Medium »Panorama«, den Kurven der Physiologie, den Zeichnungen des Ingenieurs und den Symbolsystemen der Mathematik ausgehend einige Versuche problematisieren, lebensweltliche Erfahrungen, Bilder und Vorstellungen von Natur zu erfassen. Neben einem auf Deutsch bislang unveröffentlichten Interview mit Michel Foucault bieten die weiteren Rubriken Essays von Historikern und Philosophen, die zeigen, welche überraschenden Perspektiven auf die Wissensgesellschaft kulturwissenschaftliche Fragestellungen ermöglichen.