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Frieder Vogelmann: Foucaults ›parrhesia‹ – Philosophie als Politik der Wahrheit
Foucaults ›parrhesia‹ – Philosophie als Politik der Wahrheit
(S. 203 – 229)

Frieder Vogelmann

Foucaults ›parrhesia‹ – Philosophie als Politik der Wahrheit

PDF, 27 Seiten

In seinen letzten beiden Vorlesungen untersucht Foucault anhand der historischen Praxis des freimütigen Sprechens auch seine eigenen methodologischen Begriffe. An den aus den antiken Quellen herausgearbeiteten Formen der parrhesia – als demokratischer Politik, als philosophischer Subjektivierungstechnik und als kynischer Kritik – prüft Foucault so zugleich sein eigenes Vorgehen, Philosophie als Politik der Wahrheit zu betreiben.

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Frieder Vogelmann

ist Mitarbeiter des Exzellenzclusters Normative Orders der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt.

Petra Gehring (Hg.), Andreas Gelhard (Hg.): Parrhesia

In seinen letzten Vorlesungen am Collège de France entwickelt Foucault ein Verständnis der parrhesia als Tugend im etymologischen Wortsinn: als Akt der freimütigen Rede, der Mut erfordert, weil er durch seine rückhaltlose Offenheit riskiert, die Zuneigung des Freundes zu verspielen oder den Zorn des Tyrannen auf sich zu ziehen. Was mit Der Wille zum Wissen als Geschichte der Sexualität begann, erweitert sich in den letzten Vorlesungen zu einer weit ausgreifenden Geschichte der Subjektivierungspraktiken, die Akte des Wahrsprechens nicht mehr vorwiegend als Produkte kirchlicher, gerichtlicher oder psychologischer Geständnispraktiken begreift, sondern sie als genuine Manifestationen von Freiheit sichtbar macht.


Der Band bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem von Foucault eröffneten Untersuchungsfeld, das die Frage der parrhesia in ihren philosophischen, philologischen und politischen Dimensionen erschließt. Dabei wird die Frage nach Foucaults spezifischem Verständnis von Subjektivität und Freiheit ebenso behandelt wie seine Verhältnisbestimmung zwischen parrhesia und Rhetorik und seine Ethik der ungeschützten Rede.

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