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Felix Laubscher: Film, eingefangen von der Macht der Dinge
Film, eingefangen von der Macht der Dinge
(S. 319 – 337)

Film, eingefangen von der Macht der Dinge

Felix Laubscher

Film, eingefangen von der Macht der Dinge

PDF, 19 Seiten

Die Handlungsmacht der Dinge lässt sich nirgends so gut beobachten wie im Film: Objekte entwickeln hier ein ungeahntes Eigenleben, stimulieren und beeinflussen den Handlungsverlauf und begegnen den menschlichen Protagonisten als gleichberechtigte Akteure buchstäblich auf gleicher Ebene. Dies wirft jedoch die Frage auf, ob es sich hierbei um eine kinematographische Qualität handelt, die den Dingen erst mit ihrer filmischen Repräsentation zuwächst, oder ob eine Wirkung realweltlicher Gegenstände in den Film hinein – in seine Struktur, seine Ästhetik und seinen Inhalt – denkbar ist. Ausgehend von verschiedenen filmtheoretischen Ansätzen einer Dingtheorie entwickelt der Aufsatz am Beispiel des Films SLOW GLASS (1988–1991) des britischen Film- und Videokünstlers John Smith ein Konzept der Dingwirkung im Film, das eine originäre Wirkmacht der Dinge sowie deren Effekt auf und Entfaltung im filmischen Medium berücksichtigt.

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Felix Laubscher

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Graduiertenkolleg Das Wissen der Künste an der Universität der Künste Berlin, wo er zur künstlerischen Wissensbildung im Bewegtbild arbeitet. Zuvor forschte er im Rahmen des Projektes Design Kunst Lebenswelt. Ästhetische Strategien und kulturelle Praktiken zur Dingwirkung im Film. Nach mehrjähriger Tätigkeit im Filmbereich und anschließendem Studium war er darüber hinaus u.a. als Ausstellungsmanager am Haus am Waldsee, Berlin sowie für die Internationale Gesellschaft der Bildenden Künste tätig. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitet Felix Laubscher als Filmschaffender und freier Kurator in Berlin.
Kathrin Busch (Hg.), Burkhard Meltzer (Hg.), ...: Ausstellen

In diesen Diskussionen über die materielle Bedingung von kulturellen Praktiken ist die ästhetische Dimension der Dinge zunehmend in den Hintergrund geraten. Als Mitakteure in Handlungsverbünden scheinen Dinge ganz in ihrer praktischen Bedeutung aufzugehen. Was dabei vernachlässigt wird, ist zum einen, dass ihre Wirksamkeit nicht abzulösen ist von ihrer ästhetischen und affektiven Kraft, und zum anderen, dass Stillstellung und Passivierung von großer Bedeutung für jegliche Formen von Praxis und ihrer Spielräume sind. Diesen Momenten der Abweichung und Potentialität wird in den Künsten mit Verfahren der Neutralisierung von Praxis – wie Ausstellen, Vorführen, Proben oder Modellieren – Raum gegeben.

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