In diesem Buch widmet sich Alain Badiou in einem Stil zwischen Pamphlet und Manifest einem aktuellen politischen Anlass. In scharfen Worten beschreibt Badiou den »kleinen Sarko« als mediokren Vorstadtkarrieristen und übereifrigen Polizeibeamten, als den Ausdruck einer Gesellschaft, die dem Pétainismus der vierziger Jahre näher denn je steht.
Die Wahl eines Präsidenten – sei es auch einer Gestalt wie Sarkozy – ist noch lange kein Ereignis. Beunruhigend ist für Badiou weniger die Person Sarkozy als vielmehr dasjenige, wofür er steht: die Angst. Die primitive Angst vor dem jeweils anderen und die Angst vor dieser Angst, welche die Linke in ihrem Handeln lähmt.
Für beide politischen Lager, so Badious Vorwurf, existiert in Wirklichkeit die Welt nicht, denn das Reale unserer heutigen Welt ist der Krieg: im Inneren und außerhalb. Woran es in dieser Situation fehlt, so Badiou, ist Mut, ist Courage. Versuchsweise skizziert er die möglichen Grundlagen eines wirklichen Ereignisses: die Behauptung des kreativen Aktes der Kunst, die Freiheit der Wissenschaft von sämtlichen ökonomischen Interessen, die Verpflichtung der Medizin, die Freiheit des gedruckten Wortes, die Gleichheit und die Liebe. Damit aber von künftigen Ereignissen gesprochen werden kann, muss den vergangenen die Treue gehalten werden: etwa dem Ereignis des Mai ‘68 als dem Ereignis einer Begegnung par excellence.