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Antje Kapust: »Die Auslöschung hat bereits begonnen«
»Die Auslöschung hat bereits begonnen«
(S. 151 – 173)

Auschwitz und die Frage der Gerechtigkeit

Antje Kapust

»Die Auslöschung hat bereits begonnen«
Auschwitz und die Frage der Gerechtigkeit

PDF, 23 Seiten

In ihren Beiträgen stellen Kodalle, Schmidt und Kapust in sehr unterschiedlicher Weise die Frage des Umgangs mit Wissen. Ist eine Verzeihung der Täter eine ethische und politische Antwort auf die erlittene Verfolgung, und ist sie möglich? Antje Kapust stellt in Anschluss an Levinas’ Talmud-Lektüre über »die durch das Feuer verursachten Schäden« die schwierige Frage einer Ambiguität des Feuers in seinem Bezug einerseits zur Auslöschung, andererseits zur Möglichkeit eines Zeugnisses der Priorität des Guten sogar und gerade in der absoluten Ungerechtigkeit der Auslöschung.

  • Alterität
  • Politik
  • Levinas
  • Verantwortung
  • Ethik

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Deutsch

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Antje Kapust

ist Privatdozentin für Philosopie an der Ruhr-Universität Bochum.

Pascal Delhom (Hg.), Alfred Hirsch (Hg.): Im Angesicht der Anderen
Gibt es eine Beziehung zwischen Ethik und Politik? Emmanuel Levinas gibt eine so eindeutige wie ungewöhnliche Antwort: Die Politik mag ihre Notwendigkeit dem Problem der Gewalt zwischen den Menschen entnehmen, ihre Legitimität findet sie nur im Verweis auf eine Ethik der absoluten Verantwortung für den Anderen. Dabei scheint die Levinas’sche Ethik meistens sehr fern von aller politischen Sorge. Der Andere ist keine Kategorie des Seins, er gehört nicht zur Welt, sondern ruft von jenseits des Seins und stört die Ordnung der Welt und des Lebens. Die Ethik führt jedoch zur Politik, die wiederum nur in der Ethik ihre Legitimität finden kann. Die Beiträge des Bandes stellen diese in Deutschland noch zu wenig beachtete Dimension der Philosophie Levinas’ dar und setzen sich kritisch mit ihr auseinander. Gemeinsam ist ihnen, dass sie deren Relevanz für das Denken des Politischen im allgemeinen sowie für die sehr aktuellen Diskussionen über die Menschenrechte, die Gerechtigkeit und die Legitimität der Demokratie anerkennen.