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Ellen Wagner: Performative Bildwerdung und Benjamins »mimetisches Vermögen«
Performative Bildwerdung und Benjamins »mimetisches Vermögen«
(S. 145 – 216)

Ellen Wagner

Performative Bildwerdung und Benjamins »mimetisches Vermögen«

Aus: Falsche Signale. Strategien der Mimikry in der Post-Internet Art, S. 145 – 216

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Ellen Wagner

Ellen Wagner

ist Kunstwissenschaftlerin, freie Kuratorin und Autorin. Als Kunstkritikerin schreibt sie u.a. für Faustkultur und die Springerin. Nach ihrem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach a. M. tätig. Ellen Wagner ist Mitbegründerin des Offenbacher Kunstvereins Mañana Bold e.V. und aktiv in der deutschen Sektion der Association des Critiques d’Arts (AICA).
Ellen Wagner: Falsche Signale

Spätestens seit der 9. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst wird die Post-Internet Art nicht mehr bloß als ›einfallslos‹, sondern als geradezu ›gefährlich‹ eingestuft. Diese Kunst, so ihre Kritiker, stehe im Pakt mit dem Neoliberalismus und verhalte sich mutwillig verantwortungslos, d.h. offensiv unkritisch zu den standardisierten Bild­sprachen von Marketing und Social Media.


Statt sie jedoch als Ansammlung flacher Zitate kommerzieller Bilder zu verurteilen oder sie in einer Linie mit allegorischen Strategien der Appropriation als ›kritisch‹ zu legitimieren, geht es in dieser Untersuchung um den Zwischenraum von Affirmation und Kritik. Dieser wird anhand der Figur der Mimikry ausgemessen. Anders als allegorische Strategien zielt Mimikry nicht auf direkte Umwertung einzelner Bilder, sondern lässt durch die Erfüllung kapitalistischer Klischees und Normen hindurch deren Brüchigkeit erkennen und kann eine minimale Umlenkung des Blicks initiieren.