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Tobias Ertl

Kunst als Kritik der politischen Ökonomie
Melanie Gilligans Filme gegen den Kapitalismus

Broschur

Erscheint am 20.07.2026

Wie macht man Filme gegen den Kapitalismus? Im Zentrum dieses Buches steht die These, dass dem »gesellschaftlichen Verhältnis« (Marx) des Kapitals ein historisches Darstellungsproblem innewohnt, das jede künstlerische Repräsentation oder Kritik ökonomischer und sozialer Wirklichkeit vor spezifische Herausforderungen stellt. Die Kritik der politischen Ökonomie bestimmt den Kapitalismus als dynamischen und notwendig krisenhaften gesellschaftlichen Zusammenhang, der sich kognitivem Wissen und empirischer Erfahrbarkeit strukturell entzieht. Als gesellschaftliches Verhältnis ist das Kapital unsichtbar und damit der ästhetischen Darstellung nicht einfach zugänglich.
Melanie Gilligans zwischen 2008 und 2022 entstandene Videoarbeiten stellen diese Hypothese auf die Probe. Gilligans Werk, in dem marxistische Theorie auf zeitgenössische Fernsehästhetik trifft, wird erstmalig einer ausführlichen Analyse unterzogen. Unter Rückgriff auf kunstwissenschaftliche, sozialtheoretische, ökonomie- und medienhistorische sowie ästhetische Methoden und Ansätze wird das Werk als Übersetzung der Kritik der politischen Ökonomie in das Medium der Kunst gedeutet. Auch wenn das Kapital selbst nicht darstellbar ist, lässt sich doch seine Undarstellbarkeit reflektieren und künstlerisch bearbeiten.

  • Kapitalismuskritik
  • Film und bildende Kunst
  • Politische Ökonomie
  • Videokunst
  • Gegenwartskunst
  • Künstlerische Praxis

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Deutsch

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Tobias Ertl

Tobias Ertl ist Kunsthistoriker und arbeitet derzeit als Postdoc im Forschungsprojekt »Real Abstractions: Reconsidering Realism’s Role for the Present«. 2023 wurde er an der Universität Fribourg (CH) promoviert, wo er auch als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war (2019–2023). Im Zentrum seiner Forschung und Lehre steht das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft – sowohl im Hinblick auf materialistische Kunst- und Sozialtheorien der Gegenwart als auch im Rahmen kritischer Perspektiven auf die Kunstgeschichtsschreibung. Aktuell arbeitet er an einem Buchprojekt mit dem Titel »Cultural Bolshevism: The Crisis of Political Art in Late Weimar Germany«.
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