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Ernst Kris: Erstarrte Lebendigkeit

Ernst Kris

Erstarrte Lebendigkeit
Zwei Untersuchungen

Mit einem Nachwort von Bettina Uppenkamp

Broschur, 160 Seiten

Zwei Untersuchungen

Ernst Kris, zur zweiten Generation der sogenannten Wiener Schule der Kunstgeschichte zählend, war nicht nur Kunsthistoriker, sondern auch praktizierender Psychoanalytiker und Kommunikationswissenschaftler. Nach der Annektierung Österreichs zunächst nach England ins Exil gezwungen, wo er enge Kontakte zum Warburg Institute in London unterhielt, übersiedelte Ernst Kris später in die USA. Der Band präsentiert Kris’ kunsthistorische Dissertation »Der Stil ›rustique‹. Die Verwendung des Naturabgusses bei Wenzel Jamnitzer und Bernard Palissy« sowie seinen Beitrag zur Festschrift für seinen Lehrer Julius Schlosser »Georg Hoefnagel und der wissenschaftliche Naturalismus«. Die Untersuchung über den Stil »rustique« ist einem Thema von hoher Aktualität gewidmet. Sie wendet sich einem Phänomen in der Kunst der Renaissance zu, das spätestens seit Vasaris idealistischer Konzeption künstlerischer Produktivität als Veredelung bloßer Natur an den Rand der Wahrnehmung gedrängt wurde. Kris erblickt im »Streben nach objektiver Richtigkeit der Naturwiedergabe« die Vorgeschichte der naturwissenschaftlichen Illustration und in der Opposition gegen eine klassizistische Antike »die Eroberung der Natur durch die Erkenntnis ihrer Gesetzmäßigkeit«. Und der Naturalismus des Miniaturenmalers und Kupferstechers Georg Hoefnagel habe die Grenze von der künstlerischen Naturstudie zur wissenschaftlichen Darstellung bereits überschritten.

  • Kunstwissenschaften
  • Naturalismus
  • Kunstgeschichte
  • 17. Jahrhundert
  • Skulptur
  • Renaissance

»Ebenso bemerkenswert wie die Pionierfunktion der Texte ist ihre methodische Aktualität.« Peter Geimer, FAZ

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Ernst Kris

Ernst Kris

war ein österreichisch-US-amerikanischer Kunsthistoriker und Psychoanalytiker. Kris war in Wien aufgewachsen, hat dort studiert und in Kunstgeschichte promoviert. Er arbeitete als Kurator am Kunsthistorischen Museum und eröffnete eine psychoanalytische Praxis. 1938 emigrierte Ernst Kris mit seiner Familie zunächst nach England, später nach New York, wo ihn die New School for Social Research zum Professor berief.

»Wahlverwandtschaft des Geistes rückt der historischen Forschung Zeiten und Erscheinungen nahe, die kurz vorher kaum beachtet waren. Sie lässt, was als Verfall galt, als Blüte erscheinen, wenn das Erleben der Gegenwart dem Erfassen des Gewesenen durch neue Wertmaßstäbe neuen Antrieb bietet.«

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