Das Denken des Urteilens kann heute weder eine Philosophie der Identität sein, noch eine Philosophie der Differenz, sondern es hat dasjenige zu seinem Gegenstand, was Identität und Differenz allererst konstituiert. Haben wir es seit Platon der Hauptsache nach mit dem Selben und Einen, und spätestens seit Nietzsche mit dem Anderen und Vielen zu tun, so verlangt unsere Gegenwart die Beschäftigung mit dem Jeweiligen. Das Jeweilige entsteht dort, wo ›A ist B‹ als Setzung von ›A ist B‹ als Anmessung gekreuzt wird, wo die heterogenen Ordnungen von Aktivität und Artikulation in ihrer singulären Ko-Implikation das Urteil bilden. Es ist diese Kategorie des Jeweiligen – dieses hier, dieser Fall, dieses Mal – im Urteilsakt, die das Buch für unsere Gegenwart zu entwickeln unternimmt.