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Antonia Soulez: »Was liegt nicht alles in ihr!«
»Was liegt nicht alles in ihr!«
(S. 47 – 62)

Wittgensteins Annäherung an die musikalische Phrase

Antonia Soulez

»Was liegt nicht alles in ihr!«
Wittgensteins Annäherung an die musikalische Phrase

Übersetzt von Fabian Goppelsröder und Christian Weiss

PDF, 16 Seiten

Wittgensteins Verhältnis zur Musik weist die für ihn unmögliche Trennung von ›Professionellem‹ und ›Privatem‹ auf – mindestens solange die ›Profession‹ die Philosophie ist. Wittgensteins intensive Beziehung zur Musik lässt ihn diese nicht nur als Beispiel, sondern als eigentliches Paradigma eines anderen, nichtanalytischen Verstehens in seine Philosophie integrieren. Antonia Soulez zeigt in ihrem Beitrag die Bedeutung des ›Motivs‹ für Wittgensteins Reflexionen über das Verstehen von Sprache. Schon in seinem Tractatus logico-philosophicus hat Wittgenstein dieses Paradigma gerade als ein die logisch-positivistische Vorstellung von Sprache überschreitendes verwendet. Die Musikalität des Wittgenstein'schen Denkens ist seinen philosophischen Anfängen bereits inhärent.

  • Ästhetik
  • Wittgenstein
  • Kunsttheorie

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Deutsch

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Antonia Soulez

ist Directeur de recherches an der Université Paris 8 St. Denis sowie an der Maison des Sciences de L’Homme, Paris. Publiziert hat sie zur antiken griechischen Philosophie, dem Wiener Kreis und zuletzt zunehmend zur Philosophie der Musik.

Fabian Goppelsröder (Hg.): WittgensteinKunst

»Die Ästhetik lag nicht im Zentrum von Wittgensteins Interessen«, notiert das Wittgenstein-Lexikon lakonisch, »aber die Künste, insbesondere die Musik, hatten einen hervorragenden Platz in seinem Leben.« Es ist diese Spannung zwischen der Ablehnung ästhetischer Theorie und der Bedeutung von Kunst in der alltäglichen Lebenspraxis Wittgensteins, die das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. In sechs Essays werden Wittgensteins Reflexionen über die Farben ebenso besprochen wie sein Verhältnis zur Musik und seine Arbeit als Architekt; thematisiert wird außerdem die Rezeption seiner Philosophie in der bildenden Kunst und der Literatur wie die filmische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Wittgenstein. Das Gespräch mit Allan Janik schließlich spiegelt den Versuch, diese vielfältigen Bezüge zur Kunst in ihren Auswirkungen auf den ganz eigenen Philosophiebegriff Wittgensteins auszuloten. So wird das, worüber man nach dem Diktum des Traktatus zu schweigen habe, in seiner konstitutiven Funktion als das Unsagbare Wittgenstein’schen Philosophierens gewürdigt.