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Marie-Luise Angerer: Vom Begehren nach dem Affekt

Marie-Luise Angerer

Vom Begehren nach dem Affekt

Broschur, 168 Seiten

Vergriffen

PDF, 168 Seiten

Zu Affekt und Begehren in Kunst und Medien

Unterstützt durch den Aufschwung von Gehirn- und Kognitionsforschung, drängen Affekt, Gefühl und Emotion ins Zentrum medientheoretischer, philosophischer und künstlerischer Aufmerksamkeit. Der Ausruf »wir sind, weil wir fühlen« (Antonio Damasio) verweist allerdings weniger auf eine Wiederentdeckung einer verdrängten, vergessenen Sinnlichkeit als vielmehr auf eine tieferliegende, dynamische Verschiebung im Denken des Humanen. Basale Paradigmen dieses Denkens – wie die Sprache und die Sexualität – verlieren in diesem Prozess zunehmend ihren definitorischen Stellenwert zugunsten einer affektiven Fassung des menschlichen Organismus, der menschlichen Existenz. Marie-Luise Angerers Aufmerksamkeit gilt den Kräften, die an dieser Reformulierung einer affektiven Dimension beteiligt sind. In der Diskussion zum »Status des Subjekts« – ob als Effekt sprachlicher Strukturen oder als posthumaner Cyborg begriffen – zeigen sich die ersten Zeichen einer Verlagerung, die sich vom »Cybersex zum abstract sex« (Luciana Parisi) plastisch-technisch wiederholen. Unter dem Titel »Affective Troubles« untersucht die Autorin den emotionalen Umschwung, wie er seit einigen Jahren in Medien- und Filmtheorien sowie in der Kunst zu beobachten ist. Daneben unterzieht sie einschlägige Affekt- und Gefühlstheorien sowie die Verbindung von Psychoanalyse und Gehirnforschung einer kritischen Analyse, um zuletzt für eine Sexualisierung des Affekts einzutreten.

  • Gender
  • Körper
  • Sexualität
  • Affekte
  • Begehren
  • Theoriebildung
  • Wahrnehmung
  • Kunst

»Insgesamt bietet das Buch eine Diskursivierung und Reflexion des Affektiven auf höchstem Niveau.« Silke Roesler, Schnitt, Das Filmmagazin

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Marie-Luise Angerer

Marie-Luise Angerer

(1958–2024) war zuletzt Professorin für Medientheorie/Medienwissenschaft an der Universität Potsdam, geschäftsführende Direktorin des Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften (ZeM) sowie Sprecherin des Forschungskollegs Sensing: Zum Wissen sensibler Medien. Ihr Forschungsschwerpunkt war die Verbindung von Affekt- und neurowissenschaftlichen Theorien, Medientechnologien und die sich hieraus ableitenden Reformulierungen psychoanalytischer / poststrukturalistischer Begriffe (Unbewusstes, Begehren u.a.). Zu ihren Publikationen zählen u.a. Affektökologie. Intensive Milieus und zufällige Begegnungen (meson press, 2017), Vom Begehren nach dem Affekt (diaphanes, 2007), das 2014 mit einem neuen Kapitel unter dem Titel Desire After Affect in englischer Übersetzung erschien, Timing of Affect. Epistemologies, Aesthetics, Politics (mit Bernd Bösel und Michaela Ott, diaphanes 2014) sowie aktuelle Aufsätze zum Nichtbewussten und zur Neuverteilung von agency zwischen humanen und nonhumanen Akteur_innen.

Weitere Texte von Marie-Luise Angerer bei DIAPHANES

»Wir werden sehen, wie der Affekt mit dem Realen in Konkurrenz tritt, um es aus seiner zentralen und bedrohlichen Stellung hinaus zu katapultieren, und sich an seine Stelle zu setzen versucht, als etwas durch und durch ›Menschliches‹.«

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