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»Manifest der Künstlerischen Forschung«: Buchvorstellung

18.03.2020, 18:00
Galerie Stampa Basel, Spalenberg 2, 4051 Basel

Seit ihren Anfängen in den 1990er Jahren ist die Künstlerische Forschung von der Politik getrieben. Ohne die strikte Akademisierung der Design- und Kunststudiengänge, wie sie durch die Bologna-Reform vorangebracht wurde, wäre das Gebilde, das wir »Künstlerische Forschung« nennen, kaum geboren worden.

 

Das »Manifest der Künstlerischen Forschung«/»Manifesto of Artistic Research«, verstanden als eine Verteidigung der »Künstlerischen Forschung« gegen ihre Verfechter*innen in Politik und Ausbildung, setzt der Sehnsucht nach Ver-Akademisierung der Kunst die genuine Kraft eines »Ästhetischen Forschens« entgegen, das als intellektuelle Erkenntnisarbeit verstanden wird.

 

Buchvorstellung mit szenischen Lesungen und Gespäch.

 

Mit: Silvia Henke, Sabine Hertig, Dieter Mersch, Nicolaj van der Meulen, Thomas Strässle, Jörg Wiesel.

 

Eine Veranstaltung im Rahmen des Sinergia-Projektes »Praktiken ästhetischen Denkens« gefördert vom SNF.

Veranstalter: Institut Ästhetische Praxis und Theorie der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW

 

https://www.fhnw.ch

Silvia Henke, Dieter Mersch, ...: Manifest der Künstlerischen Forschung

Seit ihren Anfängen in den 1990er Jahren hat sich »künstlerische Forschung« als ein neues bildungs- und institutionenpolitisches wie auch ästhetisch-kunsttheoretisches Format etabliert. Inzwischen ist sie auf fast alle künstlerischen Felder diffundiert: von der Installationskunst über experimentelle Formate bis zur zeitgenössischen Musik, der Literatur oder Tanz- und Performancekunst. Doch steht sie seit ihrem Beginn – etikettiert unter Labels wie »Kunst und Wissenschaft« oder »Scienceart« und »Artscience«, die beide in einem Atemzug miteinander verbindet – im Wettstreit mit der akademischen Forschung, ohne dass ihr eigener Forschungsbegriff angemessen geklärt wäre. Das Manifest unternimmt den Versuch, Klärung zu schaffen und den Begriff, die Potenziale und Radikalität einer forschenden Kunst gegen diejenigen zu verteidigen, die allzu vorsichtig mit universitären Formaten liebäugeln und sie an wissenschaftliche Prinzipien anschließen wollen. Vielmehr geht es darum, die Eigenständigkeit und besondere Intellektualität ästhetischen Forschens herauszustreichen, ohne Legitimitätszwängen zu genügen und fremde Maßstäbe anzulegen.

Die Publikation ist versetzt mit »Bildstücken« – Deklination einer Collage von Sabine Hertig (2019).