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Giovanna Zapperi: Transatlantik
Transatlantik
(S. 147 – 161)

Duchamp, Man Ray und die Ästhetik des Exils

Giovanna Zapperi

Transatlantik
Duchamp, Man Ray und die Ästhetik des Exils

Übersetzt von Sabine Schulz

PDF, 15 Seiten

  • Marcel Duchamp

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Deutsch

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Giovanna Zapperi

forscht am Zentrum für Geschichte und Theorie der Künste an der École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris. Sie war Assistenz-Professorin für Kunstgeschichte an der Université de Tours, 2008 Rudolf-Arnheim-Gastprofessorin an der Humboldt-Universität zu Berlin und Gastforscherin am Institut d’Etudes Avancées de Nantes. 2009 lehrt sie Kunstgeschichte am Institut d’Études Politiques in Paris. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die europäische Avantgarden der Jahre 1910/1920; die Beziehungen zwischen künstlerischer Produktion, Massenkultur
und Technologie; feministische Theorien in der Kunst; Geschlechterdifferenzen und (Post)Kolonialismus in der zeitgenössischen Kunst.


Veröffentlichungen u.a.: »Marcel Duchamp’s Tonsure. Towards an alternate masculinity«, in: Oxford Art Journal, 2007, 30/2, S. 289–303. »Vénus mécanique. L’automate féminin à l’époque de sa reproduction technique«, in: Les Cahiers du Musée National d’Art Moderne, 2009, 107, S. 18–37; »Pygmalion révisé«, in: Rue Descartes, 2009, 64, S. 110–116.

Hannah Baader (Hg.), Gerhard Wolf (Hg.): Das Meer, der Tausch und die Grenzen der Repräsentation

1966 befasste sich Michel Foucault in einem Radiobeitrag mit den Negationen des Raumes, Gegenorten wie dem über die Meere schwimmenden Schiff, das für ihn zur Heterotopie par excel­lence wird. Das Meer als Archetyp des glatten Raumes, das sich dem gekerbten Raum entgegensetzt, gilt für Deleuze/Guattari als Modell für eine kritische Geschichte räumlichen Denkens. Zwischen 1935 und 1949 erhob Ferdinand Braudel in einem monumentalen historischen Wurf das Meer zum Subjekt der Geschichte, während Carl Schmitt fast gleichzeitig eine Sicht auf die Geschichte vorlegte, die sich aus dem Gegensatz von Land und Meer speist. Hans Blumenberg ist 1979 in einem berühmten Aufsatz der Metapher vom Schiffbruch nach­gegangen und verwies darin auf das Maritime als Daseinsmetapher schlechthin. Damit sind nur einige der theoretischen Modelle genannt, an die sich die Arbeiten von Literaturwissenschaftlern, Historikern, Arabisten und Kunsthistorikern anlehnen, die anlässlich einer Tagung am Kunsthistorischen Institut in Florenz entstanden. Die Beiträge nehmen das Meer als vermeintlich rechtsfreien Raum, die Geschichte der Piraterie und die Medien des Seekrieges genauso in den Blick, wie sie sich dem Meer als dem Reich des epischen Helden schlechthin widmen: der Figur des Odysseus und ihren Transformationen im Zeitalter der Entdeckungen. Sie untersuchen die Repräsentationen des Meeres in der Kartographie; die Motive von Schiffsreise und Schiffbruch; das Toben des Meeres als Toben des Bildes bei Eugène Delacroix; das Phantasma des Eismeeres und seine literarischen wie bildnerischen Manifestationen; das Motiv des fliegenden Holländers und seine historischen Gründe; die Gischt als Zwischenreich der Imagination und schließlich die filmische Verarbeitung des Meeres im italienischen Neorealismus.

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